Die Angst vor weiter steigenden Zinsen in den USA hat die Technologiewerte zuletzt wieder etwas ausgebremst. Die Infineon-Aktie testete im Rahmen dessen eine wichtige charttechnische Unterstützung, hat am mittlerweile wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Rückenwind kommt von Seiten der Analysten.
Stephane Houri von Oddo BHF hat in dieser Woche seine Einstufung für die Infineon-Aktie auf "Outperform" mit einem Kursziel von 50 Euro bestätigt. Die britische Investmentbank Barclays („Overweight“) sieht den Titel sogar erst bei 54 Euro fair bewertet.
Infineon habe seit Anfang des Jahres bereits zweimal den Ausblick erhöht, was das positive Überraschungspotenzial für das dritte Quartal begrenze, so Analyst Simon Coles. Er rechne aber dank der Geschäfte mit der Autoindustrie mit einem guten Jahresviertel. Frische Wasserstandsmeldungen gibt es offiziell am 4. August.
Die anstehenden Quartalszahlen der europäischen Halbleiterunternehmen dürften insgesamt aber nur zu moderat steigenden Erwartungen führen, so Coles in einem Branchenausblick. Der Hype um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) sollte zwar anhalten, er dürfte sich aber 2023 und auch 2024 noch eher begrenzt auf die Prognosen auswirken.
DER AKTIONÄR hat mehrfach daraufhin gewiesen, dass die strukturellen Wachstumstreiber im Automotive-Bereich intakt sind. Bei den Chips für den Automobilbau dürfte sich auch Infineon im laufenden Jahr besser entwickeln als der Gesamtmarkt. Da der Chipriese zudem weiterhin die Preise erhöht, sollte so die zyklische Nachfrageschwäche außerhalb dieses Bereichs kompensiert werden. Das alles sollten die Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 am 4. August erneut belegen. Anleger mit Weitblick lassen sich von kurzfristigen Schwankungen der Aktie weiterhin nicht aus der Ruhe bringen und setzen auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.