Wird die Ceconony-Aktie die Comeback-Story des Jahres? Der Anfang ist zumindest gemacht. Die Chance ist da. Die Geschäfte der Elektronikhandelskette sind im ersten Geschäftsquartal 2018/19 nicht so schlecht verlaufen wie befürchtet – auch wenn das operative Ergebnis (EBIT) um knapp 20 Prozent rückläufig war. Die Aktie löst sich mit einem satten Kurssprung von ihren Tiefstständen.
Die aktuelle Meldung von Ceconomy kommt mächtig gut an. Kein Wunder: Neue Hiobsbotschaften sind im Weihnachtsquartal – dem ersten Geschäftsquartal 2018/19 – ausgeblieben. Nach drei schwachen Quartalen wurde beim flächenbereinigte Umsatz mit einem Plus von 2,4 Prozent die Trendwende geschafft. Das operative Ergebnis (EBIT) sank zwar um knapp 20 Prozent auf 234 Millionen Euro. Um Managementkosten bereinigt stieg es allerdings leicht an. 34 Millionen Euro kosteten die Wechsel auf der ersten und zweiten Führungsebene. Ceconomy habe Marktanteile hinzugewonnen, erklärte Interims-Finanzvorstand Bernhard Düttmann. Die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigte der Finanzchef. Das Unternehmen, zudem auch die Elektrofachmärkte MediaMarkt und Saturn gehören, erwartet ein leichtes Umsatzwachstum bei einem leichten Rückgang des operativen Ertrags.
Anfang März übernimmt eine neue Führungsriege bei Ceconomy das Ruder. Neben der Ausarbeitung einer neuen Strategie liegt die Hauptaufgabe des Vorstands darin, verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Ein entsprechendes Maßnahmenpaket will das Trio spätestens mit der Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal Ende Mai vorstellen.
Ausreichend Druck ist vorhanden. Zuletzt meldete sich Großaktionär Freenet zu Wort. Dessen Chef Christoph Vilanek forderte in einem Interview mit dem Manager Magazin, dass ein neuer Vorstandschef der Holding auch Verantwortung für das operative Geschäft bei der größten Beteiligung MediaMarktSaturn übernehmen solle. Freenet war im Juni 2018 über eine Kapitalerhöhung zu 8,50 Euro je Stückaktie eingestiegen und hält nun einen Anteil von rund 9,1 Prozent.
Fakt ist: Der angestrebte Konzernumbau wird das Zahlenwerk zunächst belasten. Doch nach dem Abverkauf von 13,40 auf 2,92 Euro im Tief sollte hier einiges im Kurseingepreist sein – selbst nach dem heutigen Kurssprung. Der Umbau geht nicht von heute auf morgen über die Bühne. Doch das Potenzial ist im Erfolgsfall enorm. Risikobewusste Anleger setzen bei Kursen zwischen 4,20 und 4,30 Euro einen Fuß in die Tür – und setzen so auf ein erfolgreiches Comeback. Über den richtigen Zeitpunkt für weitere Zukäufe wird DER AKTIONÄR berichten.