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ROUNDUP: Kernmarke Gucci bereitet Kering weiter Kopfschmerzen - Aktie fällt

ROUNDUP: Kernmarke Gucci bereitet Kering weiter Kopfschmerzen - Aktie fällt
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21.10.2022 ‧ dpa-Afx

PARIS (dpa-AFX) - Der Luxusgüterkonzern Kering ringt weiter mit den Folgen der strikten Corona-Maßnahmen in China. Aus diesem Grund wuchs der Umsatz der zum Unternehmen gehörenden italienischen Modemarke Gucci im dritten Quartal nicht so stark wie von Experten erwartet, auch wenn sich die Lage im Vergleich zum zweiten Quartal etwas besserte. Die anderen Kering-Marken wie Yves Saint Laurent (YSL) und Bottega Veneta schnitten allerdings besser ab, als Analysten erwartet hatten. Am Finanzmarkt überwogen im frühen Handel allerdings die Gucci-Probleme die Fortschritte bei den anderen Marken - der Kurs der Kering-Aktie gab deutlich nach.

Konzernweit stieg Kerings Erlös im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Viertel auf 5,1 Milliarden Euro, wie das im EuroStoxx 50 notierte Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss in Paris mitteilte. Das organische Wachstum - also ohne die positiven Umrechnungseffekte durch den schwachen Euro - lag den Angaben zufolge bei 14 Prozent. Dieser Wert lag über den Schätzungen der Experten. Allerdings verfehlte der Erlös der italienischen Modemarke Gucci die Erwartungen.

In den drei Monaten bis Ende September kletterte der Gucci-Umsatz zwar absolut um 18 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft lag das Wachstum der wichtigsten Kering-Marke allerdings nur bei neun Prozent. Das war zwar mehr als im zweiten Quartal. Analysten hatten aber mit einem Plus von elf Prozent gerechnet. Mit den Zuwachsraten blieb Gucci außerdem hinter denjenigen der Luxusgüterkonzerne LVMH und Hermes zurück.

Auch am Kapitalmarkt schnitt Kering zuletzt deutlich schlechter als die Konkurrenz ab. So hat die Kering-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten rund fast 30 Prozent ihres Werts eingebüßt, während sich die Aktien von LVMH und Hermes so gut wie stabil hielten. Zum Vergleich: Der EuroStoxx 50 hat seit Oktober 2021 rund 17 Prozent nachgegeben. In den vergangenen fünf Jahren hatten Aktien von Luxusgüterherstellern zu den größten Gewinnern am Aktienmarkt gezählt.

So zog der Kurs von LVMH in den vergangenen fünf Jahren um etwas mehr als 160 Prozent an; bei Hermes beläuft sich das Kursplus sogar auf mehr als 200 Prozent. Auch hier hinkt Kering mit einem Anstieg von rund einem Drittel hinterher. Wegen starker Kursgewinne in den vergangenen Jahren ist LVMH mit einem Börsenwert von 320 Milliarden Euro inzwischen der wertvollste Konzern der Eurozone. Vor fünf Jahren war das noch der weltgrößte Bierbrauer AB Inbev mit nur etwas mehr als 200 Milliarden Euro. Kering kam zuletzt auf einen Börsenwert von 58 Milliarden Euro, Hermes auf 138 Milliarden Euro.

Nach den Umsatzdaten zum dritten Quartal setzte sich der negative Lauf für Kering fort. Die Aktie fiel im am Freitagvormittag um rund viereinhalb Prozent auf 448,50 Euro und gehörte damit zu den schwächsten Werten im Eurozonen-Index. Vor wenigen Tagen war ihr Kurs sogar unter 428 Euro gefallen.

Gucci habe ein weiteres Mal enttäuscht, hieß es in einer Studie von Bernstein. Die Marke müsse unbedingt Wege finden, um die Kunde wieder besser anzusprechen. Zum einen sei hier Gucci-Kreativdirektor Allesandro Michele gefragt. Zum anderen sei es Aufgabe des Managements, neue Talente zu finden, die wiederum die Kreativität erhöhen. Kering-Finanzvorstand Jean-Marc Duplaix räumte in einer Analystenkonferenz ein, dass es Zeit brauchen wird, die Probleme Guccis in China zu beheben.

Dies sei ein langfristiger Plan, sagte er. Die seit kurzem für das China-Geschäft von Gucci zuständige Laurent Cathala könne die Dinge auch nicht über Nacht ändern. In China ging der Gucci-Umsatz im dritten Quartal - bereinigt um Währungseffekte - zurück. Nach Einschätzung des Jefferies-Analysten Flavio Cereda bleibt Gucci in einem seltsamen Schwebezustand. Bei dem Versuch, die Attraktivität der Marke wiederzubeleben, sei die Situation in China nicht hilfreich - und das werde sich so schnell auch nicht ändern./zb/stw/mis

Quelle: dpa-AFX

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