Mit einem Minus von rund zwölf Prozent rangiert die Aktie des US-amerikanischen Krankenversicherers UnitedHealth abgeschlagen auf dem letzten Platz im Dow Jones. Gerüchte, wonach die US-Justiz eine Untersuchung beim Versicherer durchführt, belasten den Titel schwer. Das Papier droht auf ein neues 52-Wochen-Tief abzurutschen.
Einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) zufolge untersuche das US-Justizministerium die Medicare-Abrechnungspraxis des Krankenversicherers. Das Blatt bezieht sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen.
Medicare ist ein staatliches Versicherungsprogramm. Bei der Untersuchung gehe es um das sogenannte Medicare Advantage-Programm, schreibt das Blatt. In dessen Rahmen bekommen Versicherer Pauschalen von der US-Regierung für die Verwaltung von Gesundheitsleistungen der Versicherten. Die Höhe der Pauschalen hängt teils auch von den Diagnosen ab.
Bereits Mitte Januar ist die Aktie von UnitedHealth nach schwachen Zahlen unter Druck geraten. Im vierten Quartal machten dem Krankenversicherer hohe Behandlungskosten zu schaffen und die Umsatzentwicklung enttäuschte. Die Schadenquote kletterte zudem auf 87,6 Prozent und damit höher als von Analysten erwartet. Dieser Anteil der Prämieneinnahmen des Versicherers geht für Gesundheitsleistungen an die Patienten drauf. Im Gesamtjahr lag die Quote bei 85,5 Prozent.
Für 2025 rechnete das Management um Vorstandschef Andrew Witty mit 86 bis 87 Prozent und lag damit gerade noch so im Bereich der Schätzung von Analysten.
Die nächste kalte Dusche für UnitedHealth-Aktionäre bahnt sich an und das Chartbild ist nun massiv angeschlagen. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 420 Euro. Fällt diese Marke, sollte die Reißleine bei der Position gezogen werden und vor einem Wiedereinstieg eine klare charttechnische Bodenbildung abgewartet werden.
Enthält Material von dpa-AFX