Das skandinavische Wasserstoff-Unternehmen Nel hat schwache Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Sowohl der Umsatz als auch der Fehlbetrag beim EBITDA bleiben deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Dem gegenüber stehen neue Expansionspläne, die Nel im Heimatland Norwegen umsetzen will.
Zwar stiegen die Erlöse um zwölf Prozent auf 183 Millionen Norwegische Kronen (18,7 Millionen Euro). Allerdings hatten die Analysten einen dynamischeren Zuwachs auf 256,9 Millionen Kronen (umgerechnet 25,8 Euro) erwartet.
Erfreulich: Der Auftragseingang stieg um 61 Prozent auf 147 Millionen Kronen im zweiten Quartal. Hierbei ist der größte Auftrag der Unternehmensgeschichte nicht berücksichtigt, da dieser erst im dritten Quartal verbucht wurde. Die Order mit einem Auftragsgegenwert von 45 Millionen Euro kann sich im Wert sogar noch potenziell verdoppeln, so Nel-Chef Håkon Volldal.
Weniger erfreulich sind die hohen Verluste, die Nel weiterhin schreibt. Der Verlust beim EBITDA in Höhe von 197 Millionen Kronen (20,1 Millionen Euro) übersteigt den gesamten Umsatz im Quartal und auch den von Analysten in Aussicht gestellten EBITDA-Fehlbetrag von 143,1 Millionen Kronen (14,4 Euro).
Expansion kostet
Nel rechnet weiter mit einer hohen Nachfrage nach Elektrolyseuren. Kein Wunder, dass die Gesellschaft im Werk auf der Halbinsel Herøya eine zweite Produktionslinie für weitere 500 Megawatt aufbauen will. Die Norweger sehen den Produktionsstart für April 2024 vor, die Investitionsausgaben sollen sich auf 35 Millionen Euro belaufen.
Die Zahlen von Nel haben die Erwartungen der Analysten klar verfehlt. Positiv zu werten sind hingegen die Expansionspläne des Unternehmens, die allerdings auch mit hohen Investitionen verbunden sind. DER AKTIONÄR bleibt für den spekulativen Wert dennoch langfristig optimistisch gestimmt.