Israels renommiertes Demokratie-Institut (IDI) hat die Vereinbarung des Landes mit dem Corona-Impfstoffhersteller Pfizer kritisiert. Institutsmitglied Tehilla Shwartz Altshuler sagte am Montag: "Das Abkommen enthält eine der umfangreichsten Studien am Menschen im 21. Jahrhundert, und Israels Datenschatz wird dem Rest der Welt für wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung stehen."
Israel hat sich frühzeitig eine große Menge des Impfstoffes der Hersteller BioNTech und Pfizer gesichert. Die Vereinbarung Israels mit Pfizer sieht unter anderem eine Übermittlung von Impfdaten an den Impfstoffhersteller vor. Der Deal war am Sonntag veröffentlicht worden, viele Passagen sind aber zensiert.
Shwartz Altshuler sagte, die Vereinbarung könne zwar als Errungenschaft für Israel im Bestreben gelten, als erstes Land aus der Pandemie hervorzugehen. Dennoch hätte das sogenannte Helsinki-Komitee in Israel, das für die Genehmigung von Studien am Menschen zuständig ist, dies erst billigen müssen. Man hätte auch die Zustimmung der Israelis einholen müssen, ihre Gesundheitsdaten zu verwenden, sagte Shwartz Altshuler.
Eines der größten Probleme der Vereinbarung sei, dass sie zwar betonte, dass die Privatsphäre der Israelis gewahrt werden müsse, aber keine konkreten Schritte nenne. Es sei bekannt, dass die Anonymität von Big Data aufgehoben werden könne. Daher verstoße das Abkommen in seiner gegenwärtigen Form möglicherweise gegen den Schutz der Gesundheitsdaten aller Israelis.
In Israel leben etwas mehr als neun Milionen Menschen. Parallel zur dritten Welle läuft seit einem Monat eine massive Impfkampagne. Bisher erhielten in Israel etwa 2,1 Millionen Menschen eine erste Dosis, eine zweite Dosis bekamen knapp 310 000 Menschen.
Nichtsdestotrotz: Die Hoffnung, die auf dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer ruht, ist nicht nur in Israel groß. Weltweit wartet man darauf, dass die Produktionskapazitäten erhöht werden können. Und hier befindet sich die beiden Partner auf einem guten Weg, wie die jüngsten News zeigen. Die Aktie von BioNTech kann am Montagnachmittag dementsprechend leicht zuelgen. Auf der Handelsplattform Tradegate geht es gut ein Prozent nach oben. Dabeibleiben!
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
(Mit Material von dpa-AFX)