Nach dem jüngsten Newsflow zu den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA, die Bayer mit einem 5-Punkte-Plan in den Griff bekommen will, hat die Ratingagentur Moody's das Unternehmen erneut unter die Lupe genommen. Dabei gibt es sowohl bei Rating als auch Ausblick eine Veränderung der Einschätzung.
Moody's passt das Rating von Baa1 auf Baa2 nach unten an. Auch bei den Hybridanleihen gab es eine Veränderung: Moody's stuft diese fortan mit Ba1 ein (vorher Baa3). Der Ausblick der Bayer-Aktie wurde von "negativ" auf "stabil" geändert.
Die Herabstufung auf Baa2 berücksichtige die mittelfristigen Finanzziele von Bayer für den Zeitraum 2021-2024, die unter dem lägen, was Moody's zur Aufrechterhaltung des Baa1-Ratings erwartet habe, heißt es in der Begründung. Ebenfalls aufgeführt werden "die fortgesetzte Zahlung von Kosten für Vergleiche, Rechtsstreitigkeiten und Restrukturierung; die sich daraus ergebenden finanziellen Einschränkungen bei der bedeutsamen Entwicklung der Pharma-Pipeline, um Patentabläufe zu adressieren und die Bilanz zu entschulden; den verstärkten Wettbewerb im Bereich Crop Science; sowie die anhaltende Unsicherheit in Bezug auf die abschließende Beilegung von Rechtsfällen gegen Bayer im Zusammenhang mit Glyphosat."
Unsicherheitsfaktor Glyphosat
Bayer will die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten mit der Umsetzung eines Fünf-Punkte-Plans in den Griff bekommen. Diesen haben die Leverkusener vor Kurzem veröffentlicht. Das neue Maßnahmenpaket umfasse sowohl rechtliche als auch kommerzielle Schritte, hieß es.
Die Veränderungen bei der Ratingagentur Moody's dürften keinen gravierenden Einfluss auf die Bonitätslage von Bayer haben. Klar ist: Die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten sind immer noch nicht gänzlich vom Tisch und verhindern nachhaltig höhere Notierungen bei der Aktie. DER AKTIONÄR bleibt für den DAX-Wert daher unverändert skeptisch gestimmt, Anleger sollten weiter einen Bogen um den Titel machen.