Werner Baumann ist – gelinde ausgedrückt – als Bayer-Chef bei vielen Anlegern nicht sonderlich beliebt. Das liegt vor allem daran, dass er die Monsanto-Übernahme durchgedrückt und die Rechtsrisiken dabei unterschätzt hat. Trotzdem durfte er noch jahrelang werkeln – kassierte zig Millionen. Kurz vor seinem Abtritt gibt es zumindest eine Mini-Einbuße.
Bayer hat im abgelaufenen Jahr zwar einen operativen Rekordgewinn eingefahren. Für Baumann gibt es jedoch trotzdem fünf Prozent weniger Vergütung – immerhin trotzdem 5,4 Millionen Euro. Bayer hat das in seinem Vergütungsbericht damit begründet, dass Baumanns „Performancefaktor“ als Bayer-Chef in Absprache mit dem Aufsichtsrat gesenkt worden sei. Das sei eine Reaktion auf das Anlegerfeedback im vergangenen Jahr. Damals hatten sich Aktionäre unter anderem über die Aktienkursentwicklung beklagt und kritisiert, dass sich die Einbußen für Bayer aufgrund der Monsanto-Klagen nicht ausreichend auf die Vergütung von Baumann auswirken. Deswegen bekamm Baumann letztendlich 14 Prozentpunkte abgezogen, nachdem er ansonsten mit 109 Prozent über den Zielvorgaben lag.
Baumann wird am 1. Juni als Bayer-Chef von Bill Anderson abgelöst. Der ebenfalls umstrittene Chef vom Aufsichtsrat, Nobert Winkeljohann, bleibt dagegen (vorerst).
Höhere Ziele für die Aktie
Kepler Cheuvreux hat Mitte der Woche das Kursziel für die Bayer-Aktie von 83 auf 92 Euro erhöht und eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Mit einem erwarteten Umsatzpeak von zwölf Milliarden Euro sei die Pharmapipeline gut gefüllt und dürfte den Patentauslauf der Kassenschlager Xarelto und Eylea spielend kompensieren, hieß es. Im Agrarbereich sei ein Peak von 30 Milliarden Euro für die Produkte, die von jetzt bis in die späten 2030er Jahre auf den Markt kämen, glaubwürdig.
Am Dienstag hatte bereits die UBS ihr Kursziel für die Bayer-Aktie erhöht – von 99 auf 100 Euro. Begründung: Das Pharma-Geschäft sei auf einem guten Weg.
Investierte Anleger liegen seit der AKTIONÄR-Empfehlung solide im Plus. Da die Unterstützung bei 55 Euro gehalten hat, sieht es bei Bayer auch charttechnisch weiter solide aus. DER AKTIONÄR teilt die Zuversicht diverser Analysten, dass Bayer mittel- und langfristig deutliches Erholungspotenzial hat.
(mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer