Bayer hat auf Wochensicht mehr als fünf Prozent an Wert eingebüßt. Das jüngst kommunizierte Zahlenwerk hat den Investoren nicht gefallen – vor allem der enttäuschende Ausblick aufs laufende Geschäftsjahr (DER AKTIONÄR berichtete) ließ den Kurs des Pharma-Titels purzeln. Dennoch bringen aktuelle Analysten-Einschätzungen gehörigen Optimismus zum Ausdruck.
Die DZ Bank etwa hat die Einstufung für den DAX-Wert nach den Geschäftszahlen für 2022 auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 75 Euro belassen. Das bereinigte operative Ergebnis des Pharma- und Agrarchemiekonzerns habe im Rahmen der Erwartungen gelegen, schrieb Analyst Peter Spengler in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.
Gleichwohl senkte der Experte seine Gewinnschätzungen für 2023. Das Segment Agrarchemie befinde sich derzeit in einer Boomphase, die sich zumindest bei den Herbiziden abschwächen dürfte. Er hält darüber hinaus die Höhe der Glyphosat-Rückstellungen für ausreichend und erwartet, dass die Rückstellungen insgesamt weiter deutlich sinken werden.
Das US-Analysehaus Bernstein Research ist indes noch optimistischer und hat die Bayer-Aktie weiterhin – mit einem Kursziel von 94 Euro – auf "Outperform" belassen. Nach der Vorgabe hätte der DAX-Wert noch rund 67 Prozent Luft nach oben – ausgehend vom aktuellen Kursniveau.
Wegen niedrigerer Margen im Pharma- und Konsumentengeschäft sowie Währungseffekten senkte Analyst Gunther Zechmann in einer am Mittwoch vorliegenden Studie seine 2023er-Gewinnschätzung je Aktie. Er glaubt aber weiter daran, dass der starke Zyklus im Agrargeschäft in diesem Jahr anhalten wird. Dies schaffe für Bayer ein defensives Wachstumsumfeld
Die Bayer-Aktie verliert am Donnerstag rund 0,4 Prozent auf 56,12 Euro. Wichtig wäre, dass der Unterstützungsbereich um 56 Euro (DER AKTIONÄR berichtete) hält. Darunter stehen jedoch mit dem GD50 bei 55,65 Euro und vor allem dem GD200 bei 54,93 Euro in unmittelbarer Nähe weitere starke Supports parat. Damit sich das Chartbild indes wieder aufhellt, müsste die Aktie zunächst den Widerstand bei 57,87 Euro knacken. Danach rückt die Horizontale bei 59,41 Euro ins Blickfeld.
Auch DER AKTIONÄR bleibt für seine laufende Empfehlung – trotz des unerfreulichen Ausblicks – positiv gestimmt. Vor allem der Wechsel an der Spitze sorgt für frische (Kurs-)Fantasie. Mutige Anleger können immer noch bei der Wette mitmachen.
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(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.