Bittere Pille für den europäischen Impfstoff-Entwickler Bavarian Nordic: Am Wochenende gab die Gesellschaft bekannt, dass der Impfstoffkandidat gegen das Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV) nicht die gewünschten Ergebnisse geliefert hat und das Programm eingestellt wird. Daraufhin bricht die Aktie des Unternehmens massiv ein.
Demnach konnte Bavarian Nordic in seiner Phase-3-Studie mit dem Impfstoffkandidaten MVA-BN RSV nicht alle primären Endpunkte erreichen. Aufgrund der Ergebnisse werde die Gesellschaft sein RSV-Programm einstellen, einschließlich der Partnerschaft mit Nuance Pharma zur Entwicklung und Einführung des Impfstoffs für ausgewählte asiatische Märkte, heißt es.
"Wir sind enttäuscht, dass unser RSV-Impfstoffkandidat in dieser Zulassungsstudie nicht erfolgreich war. Obwohl dieses Ergebnis unerwartet war und unsere kurzfristigen Wachstumserwartungen beeinträchtigen wird, verfügen wir weiterhin über ein einzigartiges kommerzielles Geschäft, das angesichts des jüngsten starken Marken- und Marktwachstums eine solide Grundlage für profitables Wachstum in den kommenden Jahren bildet", ist Firmenlenker Paul Chaplin überzeugt.
Mit dem Studienrückschlag dünnt sich die Pipeline von Bavarian Nordic aus. Der Fokus dürfte jetzt in der Entwicklungsphase auf dem Chikungunya-Impfstoff der Gesellschaft liegen – hier konkurriert das Unternehmen mit Valneva.
Anleger strafen die Aktie von Bavarian Nordic nach dem Studienflop mit einem Kurseinbruch von rund einem Viertel ab. Folglich markiert die Aktie bei 135 Dänische Kronen ein 52-Wochen-Tief, kann sich allerdings von den Tiefständen wieder etwas nach oben absetzen.
Zweifelsohne muss Bavarian Nordic einen herben Dämpfer hinnehmen. Dennoch hat das Unternehmen mit seinem Pocken-Vakzin und einem Reise-Impfstoff-Portfolio bereits zugelassene Produkte am Markt. Das Papier ist derzeit keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR, sollte allerdings nun auf die Watchlist von spekulativ ausgerichteten Anlegern wandern.