Der europäische Impfstoff-Entwickler hat vor wenigen Tagen die Übernahme des Reiseimpfstoff-Geschäfts von Emergent Biosolutions bekanntgegeben. Kostenpunkt: bis zu 380 Millionen Dollar. Um die Transaktion finanziell zu stemmen, hat sich Bavarian Nordic nun frische liquide Mittel am Kapitalmarkt besorgt.
Im Rahmen einer Privatplatzierung per beschleunigtem Bookbuilding-Verfahren konnte Bavarian Nordic bei qualifizierten institutionellen und professionellen Anlegern in Dänemark und bestimmten anderen Ländern rund 7,05 Millionen Aktien zum Preis von 233 Dänische Kronen (31,28 Euro) platzieren. Der Preis liegt lediglich rund fünf Prozent unter dem Schlusskurs vor Bekanntgabe der Kapitalmaßnahme.
Somit fließen dem Impfstoff-Hersteller gut 220 Millionen Euro zu. Damit kann Bavarian Nordic das Gros der Vorauszahlung in Höhe von umgerechnet gut 253 Millionen Euro an Emergent Biosolutions finanzieren. Mithilfe der Übernahme sichert sich die Gesellschaft die beiden bereits zugelassenen Präparate Vivotif (Schluckimpfstoff zum Schutz gegen Abdominaltyphus) und Vaxchora (Cholera-Impfstoff). Darüber hinaus erweitert Bavarian Nordic mit einem Chikungunya-Impfstoffkandidaten seine Entwicklungspipeline. On top erwirbt das Unternehmen jeweils ein Emergent-Werk in der Schweiz und San Diego.
Aktie gibt nach
Erwartungsgemäß nähert sich am Tag nach der Kapitalmaßnahme die Aktie von Bavarian Nordic dem Emissionspreis der neuen Aktien an. Zur Stunde verliert das Papier an der Heimatbörse in Kopenhagen rund 3,5 Prozent auf 236,50 Kronen. Damit notiert der Impfstoff-Titel allerdings noch über dem Ausgabepreis.
Anleger sollten sich von der Kapitalmaßnahme nicht beunruhigen lassen. Wichtiger sind 2023 die bevorstehenden Studiendaten zum Covid-19- und allen voran zum RSV-Impfstoff-Kandidaten, die Mitte des Jahres vorliegen sollen. Die Aktie bleibt an schwachen Tagen ein spekulativer Kauf. Wichtig: Ein Stopp bei 25 Euro sichert vor größeren Verluste ab.