Das China-Geschäft schwächelt bei Volkswagen vor allem in Sachen E-Mobilität schon länger. Angesichts der Wichtigkeit des Marktes – in Spitzenzeiten erzielte VW dort über 40 Prozent seines Absatzes – ist eine solide Geschäftsentwicklung in Europa und Nordamerika besonders wichtig. Jedoch schwächelt die Nachfrage auch dort – zumindest teilweise.
Wie der Betriebsrat am Montag bekannt machte, drosselt der Konzern in seinem Emder Werk vorübergehend die Produktion von E-Autos. In den kommenden beiden Wochen bis zu den Werksferien werde die Spätschicht bei der Fertigung des Kompakt-SUV ID.4 und bei den ersten Modellen der neuen Elektro-Limousine ID.7 gestrichen. Zudem sollen die dreiwöchigen Werksferien für die Beschäftigten im E-Segment auch um eine Woche verlängert und rund 300 der aktuell 1500 Leiharbeiter in Emden ab August nicht weiterbeschäftigt werden. Die Produktion von Verbrennern läuft derweil unverändert weiter.
Bisher war für den Herbst noch der Start einer dritten Fertigungsschicht für E-Modelle geplant. Hintergrund für die Änderungen ist Betriebsratschef Manfred Wulff zufolge der schwächelnde Absatz von E-Fahrzeugen. Die Nachfrage liege fast 30 Prozent unter den ursprünglich geplanten Produktionszahlen.
Eine VW-Sprecherin gab zumindest vorsichtig Entwarnung bezüglich der Nachfrageentwicklung: VW sei zuversichtlich, dass die Auslastung des Werks mit der Markteinführung des ID.7 Ende des Jahres wieder steige.
Die jüngsten Entwicklungen sorgen für weitere Zweifel an den Elektromodellen der Wolfsburger. DER AKTIONÄR kritisierte bereits mehrfach, dass diese im Vergleich zur Konkurrenz zu brav und wenig innovativ sind. Das bekommt VW vor allem in China zu spüren, weshalb die Schwäche in Europa besonders schmerzt. Die VW-Vorzüge sind derzeit höchstens eine Halteposition.
(mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
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