Der Volkswagen-Konzern will in den kommenden Jahren den Aufwand für Sachinvestitionen sowie Forschung und Entwicklung spürbar senken. Die Investitionsquote soll bis 2027 auf unter 11 Prozent des Umsatzes sinken, wie der DAX-Konzern am Mittwoch anlässlich eines Investorentages in Hockenheim mitteilte.
Für dieses Jahr haben die Wolfsburger noch einen Anteil von 14,5 Prozent der Erlöse für Investitionsausgaben eingeplant. Unter anderem plant VW, den Umsatz bis 2027 um jährlich 5 bis 7 Prozent zu steigern. Vor allem aber will Konzernchef Oliver Blume die derzeit nur schwach ausgelasteten Werke besser nutzen, indem an einzelnen Standorten mehr für verschiedene Marken gleichzeitig gefertigt wird. So sollen Ausgaben für Anlagen und Entwicklung eingespart werden. Die hohe Investitionsquote des Konzerns ist seit langem ein Punkt großer Kritik von Investoren. Bis 2030 soll sie gar auf rund 9 Prozent fallen.
Mit den Aussichten für geringeren Investitionsbedarf schätzt Finanzchef Arno Antlitz auch die Chancen für das operative Ergebnis besser ein. Peilte VW in der mittleren Frist zuletzt 8 bis 9 Prozent Umsatzrendite im Konzern ein, sollen es 2027 jetzt 8 bis 10 Prozent und Ende des Jahrzehnts 9 bis 11 Prozent werden. Dabei kommen auch geplante Einsparungen zum Tragen.
Bei der renditeschwachen Kernmarke VW Pkw hatte das Unternehmen kürzlich ein milliardenschweres Effizienzprogramm angekündigt, das auch auf die Senkung von Arbeitskosten abzielt, wie Antlitz in einer Runde mit Journalisten sagte. Dafür solle natürliche Fluktuation genutzt werden - demnach würden freiwerdende Stellen nicht nachbesetzt. Laut früheren Angaben sollen konkrete Maßnahmen zusammen mit der Arbeitnehmerseite bis Oktober erarbeitet werden.
In einer ersten Reaktion auf die Ankündigungen geben die VW-Vorzüge leicht nach. Offenbar hatten einige Marktteilnehmer mit etwas mehr gerechnet. Anleger bleiben dabei, der Stoppkurs kann bei 101,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX
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