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Verbrenner vs. Batterie: Deutschland fährt zweigleisig – VW und BMW glauben noch an Otto

Verbrenner vs. Batterie: Deutschland fährt zweigleisig – VW und BMW glauben noch an Otto
Foto: Shutterstock
E-Mobilität Batterie Index -%
Börsen. Briefing. 12.11.2021 Börsen. Briefing.

Nach einer aktuellen Umfrage des YouGov-Instituts sind 43 Prozent der Befragten in den größten europäischen Automärkten bereit, den Kauf eines Plug-in-Hybrids oder reinen E-Autos in Betracht zu ziehen. Das verspricht ordentliches Potenzial auch für Batterie-Hersteller. Doch Deutschland hängt auch noch am Otto-Motor.

Seit vergangenem Mittwoch ist endgültig klar: Deutschland wird die Erklärung der Weltklimakonferenz zum Aus für Verbrennungsmotoren nicht mittragen. Sie sieht vor, dass der Verkauf von Verbrennerautos oder -Vans in führenden Märkten bis spätestens 2035 enden soll, weltweit soll das bis 2040 geschehen.

Deutschland verweigert aber die Mitarbeit, die 31 andere Staaten, darunter Polen, Indien und die Türkei, zugesagt haben. Grund für das Veto ist, wie das Bundesumweltministerium mitteilte, dass die Erklärung den Einsatz synthetischer Kraftstoffe, sogenannter E-Fuels, in Verbrennungsmotoren unmöglich mache.

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Auch elf Automobil-Konzerne und Dutzende Regionen und Städte gehören zu den Unterstützern der Glasgow-Ziele. Sie verpflichten sich laut Erklärung "darauf hinzuarbeiten, dass in den führenden Märkten bis zum Jahr 2035 oder früher 100 Prozent der neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge emissionsfrei sind." Große deutsche Player wie Volkswagen oder BMW unterstützen die Initiative zum Ende von Verbrennern nicht. Auch andere große Auto-Nationen wie Japan, die USA und China sind nicht dabei.

BMW sieht Verbrenner-Verbot skeptisch

Laut BMW-Chef Oliver Zipse würde ein komplettes Verbot von Verbrennungsmotoren dazu führen, "dass wir eine Technologie nicht weiterentwickeln, die wir auch 2035 noch brauchen werden". Vielmehr würden die Verbraucher dann ihre alten Autos möglichst lange weiterfahren. Anders als beispielsweise der Konkurrent Audi, der 2026 die Entwicklung von Verbrennungsmotoren einstellen will, glaubt BMW, dass Diesel- und Benzin-Motoren noch in den 2030er-Jahren verkauft werden können.

Auch Volkswagen sieht noch Bedarf für eine längere Produktion von Verbrennermotoren. "Wir müssen den Umbau in Richtung CO2-Freiheit synchron mit den Ökosystemen machen", sagte Volkswagen-Chef Herbert Diess. Wann der letzte Verbrenner bei Volkswagen vom Band läuft, könne er nicht sagen. "Es kann 2035 noch sinnvoll sein, in Lateinamerika mit nachwachsenden Rohstoffen Auto zu fahren, und dafür braucht man dort Verbrenner." 

Deutschland weltweit zweitgrößter Markt für E-Autos

Und dennoch: Deutschland ist auch in diesem Jahr der weltweit zweitgrößte Markt für Elektroautos. Bis Ende September wurden hier eine halbe Million Plug-in-Hybride und vollelektrische Autos neu zugelassen und damit so viele wie in Großbritannien, Frankreich und Italien zusammen, teilte das Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach am Donnerstag mit. In China wurden demnach 2,07 Millionen, in Europa insgesamt 1,58 Millionen, und in den USA nur 0,43 Millionen Elektroautos verkauft. 

Als häufigste Gründe für einen Kauf genannt wurden Umweltschutz und niedrige Betriebskosten. Auch die Reichweite bleibt einer der wichtigsten Maßstäbe. Nach weiteren Kriterien wie Verbrauch und Ladeleistung ist der YouGov-Studie zufolge Tesla der innovationsstärkste Automobil-Hersteller im Bereich Elektromobilität, gefolgt von – Achtung! – BMW, Audi, dem chinesischen Hersteller BYD und Mercedes. "Dagegen gelten als Nachzügler bereits Hersteller wie Toyota, Nissan, Honda und Fiat", heißt es in der Studie.

Sowohl Tesla als auch BYD, aber auch der Batterie-Produktion zuliefernde Konzerne wie Varta, Albemarle oder Samsung SDI sind im E-Mobilität Batterie-Index enthalten, den DER AKTIONÄR im Sommer 2019 aufgelegt hat und der auch dank des jüngsten Höhenflugs der Tesla-Aktie kürzlich ein neues Allzeithoch markierte. 

E-Mobilität Batterie Index (WKN: SLA8F9)

Nach rund 30 Prozent Kursplus in den vergangenen vier Wochen ist der E-Mobilität Batterie-Index zwar reif für eine Verschnaufpause. Doch der laufende Wandel in der Autoindustrie hin zu klimaschonenden Elektro-Antrieben verspricht in den kommenden Jahren noch große Geschäfte für die beteiligten Firmen.  Nach einer Kursberuhigung können Anleger mit dem Indexzertifikat WKN DA0AAU praktisch 1:1 von der Entwicklung von gleich acht unterschiedlich agierenden Unternehmen der Branche partizipieren.

Weitere Infos zum Index finden Sie hier.

Achtung: Bei einigen Brokern ist ein Kauf der Zertifikate aufgrund der US-Steuergesetzgebung (871 m-Regel) leider nicht möglich.

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