Die zurückgeschraubte Prognose sowie die Art und Weise der Kommunikation haben bei RWE zuletzt für einen deutlichen Dämpfer gesorgt. Eine gestrichene Kaufempfehlung von Stifel sorgt am Dienstag für weiteren Verkaufsdruck. Derweil will sich RWE an der neuen Kraftwerksstrategie der Bundesregierung beteiligen.
Der Konzern zeigt Interesse am Bau wasserstofffähiger Kraftwerke. „RWE plant, sich an den Ausschreibungen zu beteiligen“, erklärte das Unternehmen am Montag. Die kurzfristig vorgesehenen Ausschreibungen für Kraftwerke mit insgesamt zehn Gigawatt seien die richtige Überbrückung, erklärte ein Sprecher. Wichtig seien jedoch die Details und dass die Ausschreibungen so schnell wie möglich erfolgten. RWE will nach früheren Angaben bis 2030 in Deutschland vor allem an eigenen Kohlekraftwerksstandorten mindestens drei Gigawatt Kapazität errichten.
Die geplante Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren für diese neuen Kraftwerke sei mit Blick auf den engen Zeitplan zu begrüßen, sagte der Sprecher. „Ebenso der weitgehende Verzicht auf die teuren Sprinter- und Hybrid-Kraftwerke sowie eine teure Vorfestlegung auf die exakte Wasserstoffumstellung.“ Mit Sprinter-Kraftwerken sind in diesem Zusammenhang neue Kraftwerke gemeint, die von Anfang an mit erneuerbarem Wasserstoff betrieben werden können. Bei Hybrid-Kraftwerken werden Wind- und Solarstrom-Anlagen mit einem Elektrolyseur und einem Wasserstoffspeicher kombiniert.
Stifel streicht Kaufempfehlung
Am Dienstag gerät die RWE-Aktie allerdings einmal mehr unter Druck. Hintergrund: Stifel-Analyst Martin Tessier hat den Daumen gesenkt, das Kursziel von 48 auf 40 Euro gesenkt und die Einstufung von „Buy“ auf „Hold“ nach unten geschraubt.
Die RWE-Aktie kommt derzeit nicht in Schwung. Langfristig sind die Aussichten angesichts der starken Position bei grünen Energien weiterhin gut. Anleger sollten den Stopp bei 33 Euro beachten.
Mit Material von dpa-AFX