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Foto: Börsenmedien AG, RWE
21.01.2020 Maximilian Völkl

RWE: Kampf um den Hambacher Forst – Streit geht in die nächste Runde

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Die Pläne für den Kohleausstieg liegen auf dem Tisch. RWE bekommt 2,6 Milliarden Euro an Entschädigungszahlungen und muss dafür wie die Wettbewerber bis 2038 aus der Kohleverstromung aussteigen. Zudem bleibt der Hambacher Forst. Doch hier setzt sich der Streit mit den Umweltschützern dennoch fort – es geht um das weitere Vorgehen rund um den Wald.

RWE will nun doch nur einen der beiden verbliebenen Orte am Braunkohletagebau Hambach abbaggern. Die aktuellen Planungen des Unternehmens gingen davon aus, „dass die Ortslage Morschenich (alt) nicht bergbaulich in Anspruch genommen werden muss“, teilte RWE am Montag mit. Eine abschließende Entscheidung werde im Rahmen der erforderlichen Genehmigungsverfahren erfolgen.

Konzernchef Rolf Martin Schmitz hatte in der vergangenen Woche gesagt, RWE rechnet damit, dass die zu beiden Seiten des Tagebaus gelegenen Dörfer Morschenich und Manheim weiterhin abgebaggert werden müssten. Umweltschützer hatten deshalb befürchtet, RWE könnte um den Wald herumbaggern und ihn in eine Halb-Insellage bringen, die letztlich seine weitere Existenz in Frage stelle. Dem widersprach der Konzern: „Die Überlegungen von RWE sehen für den Hambacher Forst keine Insellage vor.“

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) drängte den Energiekonzern, rasch Klarheit über seine Pläne zu schaffen. Dabei müsse RWE auch die Belange von Bürgern, Kommunen und Region berücksichtigen. So müsse der für den Wald wichtige Wasserhaushalt gesichert werden.

Um die Böschungen im Tagebau dauerhaft standsicher zu machen und für andere Maßnahmen würden erhebliche Abraummassen und Rekultivierungsmaterial benötigt, teilte RWE weiter mit. Das müsse ganz überwiegend im Tagebau Hambach unter weiterer Inanspruchnahme des Vorfelds gewonnen werden. „Ein wesentlicher Aspekt für die derzeitige Planung ist es, eine Insellage des Hambacher Forsts zu vermeiden“, hieß es weiter. Die Planungen von RWE Power sollen der Landesregierung bereits Anfang Februar vorgelegt werden.

RWE (WKN: 703712)

Der Erhalt des Hambacher Forsts wird RWE viel Geld kosten. Doch der Wald ist inzwischen zum Symbol für den Klimaschutz geworden. Wichtiger sind für den Versorger ohnehin die Entschädigungszahlungen, mit denen auch der Ausbau der zukunftsträchtigen Erneuerbaren Energien finanziert werden soll. Die Aktie notiert weiter knapp unter dem Mehrjahreshoch. Anleger lassen die Gewinne laufen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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