Durch die Zerschlagung von Innogy rücken die Erneuerbaren Energien bei RWE wieder in den Fokus. Der Konzern konzentriert sich inzwischen auf die gesamte Palette der Stromerzeugung und will in den kommenden Jahren wie geplant 1,5 Milliarden Euro netto in Anlagen für Erneuerbare Energien investieren.
„Weil man Großprojekte in der Regel nicht allein, sondern mit Partnern entwickelt, kann das brutto einer Investitionssumme von zwei bis drei Milliarden Euro pro Jahr entsprechen“, sagte die Erneuerbare-Energien-Chefin Anja-Isabel Dotzenrath der Welt. „Bis 2030 können wir damit unser grünes Portfolio also auf etwa 20 bis 25 Gigawatt verdoppeln.“
Der Fokus liegt dabei auf der internationalen Expansion. Vor allem die USA hätten bei der Produktion von Ökostrom „ein großes Potenzial“. In Asien liege der Schwerpunkt auf Korea, Taiwan und Japan, wo vor allem Offshore-Windparks eine Rolle spielen. Doch auch Europa bleibe eine große Region. Dagegen sei bei der Windkraft „kein Projekt in Deutschland im Bau. Grund dafür sind zum Teil die Anwohnerklagen, mehr aber noch die Genehmigungsprobleme wegen artenschutzrechtlicher Belange. In einer solchen Situation nehmen wir verstärkt in anderen Ländern Optionen wahr“, so Dotzenrath.
Die schwierige Situation rund um die Windenergie in Deutschland ist bekannt. Das tut dem internationalen Boom der Branche aber keinen Abbruch. Auch RWE dürfte von der Rückbesinnung auf Erneuerbare Energien profitieren. Hinzu kommt die Aussicht auf höher als erwartete Entschädigungszahlungen für den Kohleausstieg. Anleger lassen die Gewinne laufen.