Die Bundesregierung hat sich mit den Ländern mit Braunkohleregionen auf einen Zeitplan für den Kohleausstieg verständigt. Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg haben einem „Stilllegungspfad“ zugestimmt. Die Modalitäten des Ausstiegs sind an der Börse vor allem auch für RWE von großer Bedeutung – wichtige Details fehlen aber noch.
40 Milliarden Euro sollen die Länder an Hilfen für den Strukturwandel erhalten. Noch im Januar soll der Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht und bis Mitte des Jahres verabschiedet werden. „Das ist ein wichtiger Durchbruch für den Klimaschutz“, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet. Es gebe jetzt Planungssicherheit für die Regionen. Bis spätestens 2038 soll der Kohleausstieg gelingen.
Für RWE ist derweil klar: Es gibt mehr Geld als gedacht. Zuletzt tauchten Medienberichte auf, nach denen RWE bis zu zwei Milliarden Euro erhalten könnte. Jetzt zahlt die Bundesregierung dem Konzern laut Plan sogar 2,6 Milliarden Euro.
Der Hambacher Forst bleibt derweil erhalten. Der Wald war zu einem Symbol der Klimaschützer im Kampf gegen den Kohlestrom geworden. „Wir haben bereits mehrfach unsere Bereitschaft bekräftigt, den Hambacher Forst stehen zu lassen. Dazu bedarf es einer komplett neuen Braunkohleplanung, die einerseits neue Genehmigungen und ein komplett neues Rekultivierungskonzept erfordert, andererseits auch mit erheblichen Kosten verbunden ist“, sagte RWE-CFO Markus Krebber dem AKTIONÄR bereits vor wenigen Wochen.
Die Hoffnung auf hohe Entschädigungen hat der RWE-Aktie zuletzt neuen Schwung verliehen - nun könnte es neuen Schwung geben. Die Aktie notiert auf einem neuen Mehrjahreshoch. Anleger lassen die Gewinne laufen.