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Rivian: Prognosesenkung – Aktie knickt ein

Rivian: Prognosesenkung – Aktie knickt ein
Foto: Rivian
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Julian Weber 04.10.2024 Julian Weber

Die Aktie des Elektroauto-Herstellers Rivian hat im laufenden Jahr rund fünfzig Prozent an Wert verloren. Doch damit nicht genug: Am Freitag fällt der Titel erneut deutlich. Vorbörslich gibt er in der Spitze mehr als neun Prozent ab. Das Unternehmen leidet weiter unter Versorgungsproblemen, die sich zuletzt noch verschärft haben. 

Wie Rivian am Freitag in einem Dokument an die US-Börsenaufsicht SEC mitteilte, wird das Produktionsziel für 2024 deutlich nach unten korrigiert. Statt der ursprünglich angepeilten 57.000 Fahrzeuge sollen nun lediglich 47.000 bis 49.000 Einheiten vom Band rollen. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Schnitt mit immerhin 55.295 gefertigten Stromern gerechnet. 

Als Grund führt der E-Mobility-Newcomer einen akuten Lieferengpass bei einem nicht genauer genannten Bauteil für die hauseigenen Motoren an. Dieses kommt sowohl in den SUV- und Pick-up-Modellen der R1-Serie als auch bei den elektrischen Liefervans des Unternehmens zum Einsatz. Bereits im September während eines Analystencalls mit Morgan Stanley hatte CEO RJ Scaringe auf Lieferkettenprobleme hingewiesen. 

Der Engpass machte sich laut Rivian erstmals im dritten Quartal bemerkbar und hat sich seither verschärft. Das zeigt sich auch in den Auslieferungszahlen des abgelaufenen Quartals. 10.018 Fahrzeuge bedeuten den niedrigsten Wert der vergangenen anderthalb Jahre. Analysten hatten mit circa 11.830 Einheiten kalkuliert.

Immerhin: Trotz dieser Produktionsprobleme hält Rivian an seinen Auslieferungszielen für das Gesamtjahr fest und stellt weiterhin zwischen 50.500 und 52.000 Fahrzeuge in Aussicht. Das würde einem leichten Anstieg im Vergleich zu 2023 entsprechen.

Die Produktionsprobleme zeigen, wie schwierig es für junge Autobauer ist, funktionierende und stabile Lieferketten aufzubauen. Mit ähnlichen Problemen hatte vor Jahren auch E-Autopionier Tesla zu kämpfen. Inzwischen ist der Markt jedoch deutlich umkämpfter und der intensive Wettbewerb spiegelt sich in den Zahlen wider. Rivian verbrennt nach wie vor viel Geld. 2023 etwa lag der Umsatz bei 4,4 Milliarden Dollar, der Verlust betrug im selben Zeitraum satte 5,4 Milliarden Dollar.

Rivian (WKN: A3C47B)

Rivian verfügt sicherlich über spannende Produkte und hat mit Amazon und VW starke Aktionäre im Rücken. Dennoch kommt es immer wieder zu Problemen bei der Produktion. Finanziell muss sich der Konzern deutlich verbessern. Ein Investment drängt sich aktuell nicht auf.

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