Rivian hat die Erwartungen der Analysten für das zweite Quartal geschlagen. Der Hersteller von Elektro-SUVs und -Pick-ups übertraf die Erwartungen der Wall Street sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis. Und dennoch konnte sich die Aktie nicht gegen den allgemeinen Abwärtstrend stemmen.
Der Hersteller von Elektrofahrzeugen, hat einen Nettoverlust pro Aktie von 1,46 US-Dollar eingefahren. Die Experten erwarteten im Vorfeld 1,24 US-Dollar pro Anteilsschein. Der Umsatz lag im abgelaufenen Quartal bei 1,16 Milliarden Dollar gegenüber gegenüber 1,14 Milliarden, die die Wall Street in Aussicht stellte.
Positiv: Rivian-Chef RJ Scaringe bekräftigte die Prognose für das Jahr 2024 mit einer Gesamtproduktion von 57.000 Einheiten, einem Verlust von 2,7 Milliarden Dollar beim bereinigten EBITDA und 1,2 Milliarden Dollar. Er wies auch darauf hin, dass Rivian weiterhin auf dem Weg zu einem positiven Bruttogewinn im vierten Quartal sei.
Rivian, verliert noch immer Tausende von Dollar für jedes hergestellte Fahrzeug. Deshalb hat CEO Scaringe dem Start-Up ein Kostensenkungsprogramm verordnet.
RJ Scaringe, sagte im Juni auf dem Investorentag, dass Effizienzsteigerungen bei Produkten und in der Fertigung in diesem Jahr zu einer Senkung der Materialkosten um 20 Prozent bei den aktuellen Fahrzeugen führen sollen, gefolgt von einer angestrebten Senkung um 45 Prozent bei den kommenden R2-Fahrzeugen, die voraussichtlich Anfang 2026 in Produktion gehen werden.
Rivian beendete das zweite Quartal mit einer Gesamtliquidität von 9,18 Milliarden US-Dollar, davon 7,87 Milliarden US-Dollar in Form von Barmitteln, Barmitteläquivalenten und kurzfristigen Anlagen.
Lukrativer-Deal mit Volkswagen
Zuletzt bekam Rivian erhöhte Aufmerksamkeit durch einen Deal mit dem Volkswagen-Konzern. VW will in den kommenden Jahren bis zu 5 Milliarden US-Dollar in Rivian stecken und gemeinsam Technik für künftige Fahrzeuge entwickeln.
Software, Steuercomputer und Netzwerk-Architektur
Für beide Firmen geht es um die Entwicklung von Software, Steuercomputer sowie Netzwerk-Architektur. Ein zentraler Punkt: Volkswagen wird für neue Autos in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts auf Rivians Technologie und Software zugreifen können.
Rivian hat geliefert. Jedoch haben die Papiere in diesem Jahr trotz des VW-Deals 37 Prozent an Wert verloren, da die Nachfrage nach Elektroautos langsamer als erwartet anstieg und Rivian einen erheblichen Cash-Burn verzeichnete.
Rivian ist sicherlich ein hochinteressantes Start-Up im E-Mobility-Segment. Die Software ist gut, die Produkte mit Fokus auf das in den USA lukrative und beliebte Pick up- und SUV-Segment ist stimmig. Der elektrische Liefer-Van als drittes Produkt wird für den Online-Riesen Amazon gebaut. Die Produkte haben style und sind up to date.
Dennoch muss auch erwähnt werden, dass Rivian im Jahr 2023 erst rund 50.122 Elektroautos verkauft hat. Der Umsatz lag bei 4,4 Milliarden Dollar – dabei fielen 5,4 Milliarden Dollar Miese an.
Langfristig spannend. Anleger versuchen mit einem Kauflimit bei 12,50 Dollar einen Fuß in die Tür zu stellen.