Mercedes-Benz wird nach dem guten ersten Quartal in seinen Hauptsparten etwas optimistischer für das Gesamtjahr. Im Kerngeschäft mit Autos erwartet der Dax-Konzern nun die um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern am oberen Ende der Prognosespanne von 12 bis 14 Prozent, wie er am Freitag in Stuttgart mitteilte. Bei den Lieferwagen hebt das Management um Chef Ola Källenius den Ausblick auf 11 bis 13 Prozent operative Marge an, bisher standen 9 bis 11 Prozent Umsatzrendite im Plan. Für den Gesamtkonzern bleibt es bei den bisher anvisierten Zielen bei Umsatz, Ergebnis vor Zinsen und Steuern sowie für den Barmittelzufluss.
Mercedes hatte bereits vergangene Woche vorläufige Zahlen vorgelegt und damit die Erwartungen von Analysten am Markt übertroffen.
Aufgrund dessen hat die UBS zuletzt ihre Kaufempfehlung für die Mercedes-Aktie erneuert. Mit dem bereinigten operativen Gewinn (Ebit) habe der Autobauer die Markterwartung übertroffen, schrieb Analyst Patrick Hummel. Mit Blick auf die Profitabilität im Gesamtjahr könnten die Stuttgarter nun optimistischer werden. Hummels Kursziel lautet 85 Euro.
Positiv äußerte sich zuletzt auch Goldman Sachs. Analyst George Galliers beließ die Aktie nach den Quartalszahlen auf der "Conviction Buy List" mit Kursziel 96 Euro.
Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Aktie zurzeit in einer kurzfristigen technischen Konsolidierungsphase. Dadurch rückt auch die wichtige charttechnische Unterstützung bei 66,48 Euro wieder in den Fokus. Diese war in den Jahren 2021 und 2022 des Öfteren eine wichtige Supportlinie.
Gemäß der Bollinger-Band-Analyse dürfte sich aber die Volatilität der Mercedes-Aktien in Grenzen halten. Die Bandbreite erstreckt sich aktuell zwischen 72,02 Euro und 67,79 Euro.
Mercedes hat in den letzten Quartalen Analysten und Anleger mit guten Zahlen verwöhnt. Der Fokus auf Luxus zahlt sich nach wie vor aus. Jedoch hat die Strategie auch Schattenseiten: Das mittlere Preissegment wird völlig vernachlässigt. Darüber hinaus bereitet derzeit der wichtigste Automarkt der Welt China Sorgen. Im E-Mobility-Segment sind eher die Autos in einer Preisregion um 40.000 Euro gefragt. Modelle wie der hochpreisige EQS haben sich zuletzt schlecht verkauft. Ob Mercedes mit seiner Luxus-strategie auch in China erfolgreich sein wird, muss beobachtet werden. Aus charttechnischer Sicht ergibt sich erst wieder neues Aufwärtspotenzial, sobald das Papier den Widerstand bei 72,02 Euro nimmt.
(Mit Material von dpa-AFX).
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