Rund 14 Prozent hat die Aktie von Mercedes-Benz 2024 verloren. Dazu trugen auch zwei Gewinnwarnungen – zuletzt im September – bei. Und das neue Jahr könnte direkt so weiter gehen. Insidern zufolge dürfte der Autobauer seine mittelfristigen Renditeziele bald nach unten korrigieren. Die Aktie startet mit Abschlägen in den Handel.
Laut Informationen des Handelsblatts bereitet sich Mercedes-Benz darauf vor, seine ambitionierten Profitabilitätsziele nach unten zu korrigieren. Bisher strebte der DAX-Konzern mittelfristig eine um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite von bis zu 14 Prozent an.
Eine namentlich nicht genannte Führungskraft äußerte kürzlich jedoch Zweifel an der Erreichbarkeit dieses Ziels: „Ich sehe nicht, wie wir das absehbar erreichen sollen.“ Ein weiterer Manager prognostiziert für 2025 und 2026 eine Durststrecke und hält mittelfristig eher eine Marge von acht bis zehn Prozent für realistisch. Offiziell bestätigt ist noch nichts, aber aus Konzernkreisen heißt es, dass der Autobauer am 20. Februar ein „Update“ zu seinen Zielen geben wird – Insider gehen von einer Margenkorrektur aus. Neben der Bilanzpräsentation für 2024 wird Mercedes an diesem Tag parallel einen Kapitalmarkttag für Analysten und Investoren abhalten.
Schwaches 2024: Mercedes kürzt die Prognosen
Bereits im September letzten Jahres hatte Mercedes-Benz seine Gewinnprognose für 2024 gesenkt. Ursache war eine Verschlechterung des makroökonomischen Umfelds, insbesondere in China. Infolgedessen wurde die erwartete bereinigte Umsatzrendite für Mercedes-Benz Cars von zuvor 10 – 11 Prozent auf 7,5 – 8,5 Prozent korrigiert. Der Konzern-EBIT wird daher deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (2023: 12,9 Prozent) erwartet.
Weltweite Probleme
Darüber hinaus stehen die Stuttgarter derzeit vor weiteren Herausforderungen. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen liegt unter den Erwartungen, zudem belasten mögliche zusätzliche Zölle unter der neuen US-Regierung – auch wenn sich hier am Montag weniger scharfe Vorgaben andeuteten. Auch verschärfte EU-Emissionsvorgaben dürften das Geschäft belasten, da Mercedes die wenig profitablen Stromer noch günstiger anbieten muss, um die CO2-Ziele zu erfüllen.
Management reagiert mit Sparprogramm
Als Reaktion auf die Probleme hat das Mercedes-Management ein Sparprogramm namens "Next Level Performance" angekündigt, das bis 2027 Einsparungen von fünf Milliarden Euro vorsieht. Dabei sollen unter anderem Arbeitsplätze über Altersteilzeit und Abfindungen abgebaut werden.
Mercedes steht vor einigen Herausforderungen. Ein Großteil dürfte mit dem Abverkauf im vergangenen Jahr jedoch bereits eingepreist sein. Das Sparprogramm ist zudem ein Schritt in die richtige Richtung. Ob allerdings alles wie geplant umgesetzt werden kann, bleibt abzuwarten. DER AKTIONÄR setzt unter den deutschen Herstellern auf den Mercedes-Rivalen BMW.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.