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Foto: Gazprom
13.03.2022 Martin Mrowka

Gazprom, Lukoil und Co: Ratingagentur Fitch rechnet mit baldigem Zahlungsausfall

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Die Sanktionen des Westens gegen russische Rohstoffkonzerne wirken. Die Ratingagentur Fitch hat nun 28 russische Rohstoff-Konzerne weiter herabgestuft. Ein "Zahlungsausfall jeglicher Art" sei wahrscheinlich. Fraglich ist, ob die vertraglich zugesicherten Gas-Lieferungen nach Deutschland trotzdem fortgesetzt werden.

Zu den am Samstag von Fitch meist von "B" um mehrere Stufen auf "CC" heruntergerateten Konzernen zählen der einstige Dividenden-Star Gazprom, der Ölkonzern Lukoil, die Bergbau-Unternehmen Rusal, Polyus, Evraz sowie 23 weitere Unternehmen. (Die komplette Liste finden Sie hier.)  Das Ramsch-Rating bedeutet, dass es "wahrscheinlich" ist, dass diese Unternehmen ihren finanziellen Verpflichtungen wie festgelegten Zinszahlungen nicht mehr nachkommen.

Fitch prognostiziert nun eine Insolvenz von Gazprom. Die Agentur geht in ihrer Begründung für die Abstufung der Bonds von Gazprom auf Ramsch-Niveau davon aus, dass dem Konzern unter anderem einfach die Devisen fehlen, um die Zinsen in US-Dollar zu begleichen.

Die Bewertung von Gazprom und Lukoil war zuvor bereits von der Ratingagentur Moody's entsprechend herabgestuft worden. Zur Begründung hieß es: Die von der russischen Regierung erteilte Erlaubnis, Schulden bei sogenannten feindlichen Ländern in Rubel zurückzuzahlen, gefährde die Fähigkeit dieser Unternehmen, ihre Gläubiger pünktlich zu bezahlen.

Auf dieser Liste Moskaus, die in Reaktion auf die scharfen Sanktionen des Westens wegen der Ukraine-Invasion entstand, stehen unter anderem die Länder der Europäischen Union, Australien, Großbritannien, Kanada, Monaco, Südkorea, die USA, die Schweiz und Japan.

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Drei große Ratingagenturen hatten Anfang März auch die langfristigen Schulden Russlands in die Kategorie der Länder eingestuft, die ihre Schulden aufgrund zunehmender Sanktionen gegen das Land möglicherweise nicht mehr zurückzahlen können. Fitch senkte die Bonitätsnote später weiter ab, was bedeutet, dass die Gefahr eines Staatsbankrotts in ihren Augen "unmittelbar bevorsteht".

Ungeachtet der drohnenden Pleite, westlicher Sanktionen und russischer Drohungen eines Lieferstopps fließt weiterhin Gazprom-Gas in hohem Umfang durch das Transitland Ukraine nach Europa. Die vertraglich vereinbarte Menge von 109,5 Millionen Kubikmeter werde täglich durch die Röhren gepumpt, sagte der Sprecher des staatlichen Energiekonzerns Gazprom, Sergej Kuprijanow, der Agentur Tass zufolge am Samstag.

Die harten Sanktionen als Strafen gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine sorgen für eine Isolierung der russischen Konzerne. Schneller als erwartet könnte Gazprom, Lukoil und weiteren Rohstoff-Riesen das Geld ausgehen. Es wird spannend, ob bei einer Insolvenz von Gazprom weiterhin Gas nach Europa fließt. Gut möglich, dass diese Lieferungen in kommenden Verhandlungen zwischen der EU und Russland eine Rolle spielen. Russische Aktien wie etwa Gazprom-ADRs sind weiterhin nicht an den Börsen handelbar. 

(Mit Material von dpa-AFX)

Hinweis: Die im Teaser angezeigte Kursentwicklung der Gazprom-Aktie zeigt den letzten Handel in Frankfurt am 1. März 2022.

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