Das anhaltende Flugverbot für Boeings Mittelstreckenjet 737 Max hat dem US-Flugzeugbauer auch im dritten Quartal einen herben Gewinneinbruch eingebrockt. Unter dem Strich verdiente der Airbus-Rivale mit knapp 1,2 Milliarden Dollar (rund 1,1 Milliarden Euro) nur knapp halb so viel wie ein Jahr zuvor, wie er am Mittwoch in Chicago mitteilte. Der Umsatz sackte wegen der gestoppten Auslieferung des zuvor meistgefragten Flugzeugtyps um 21 Prozent auf knapp 20 Milliarden Dollar ab.
Derweil machen dem Hersteller noch andere Baustellen zu schaffen: So drosselt der Konzern ab Ende 2020 vorläufig die Produktion seines Großraumjets 787 "Dreamliner". Zudem verschiebt er die erste Auslieferung des modernisierten Großraumjets 777X nach technischen Problemen jetzt auf Anfang des Jahres 2021.
„Höchste Priorität hat weiterhin die sichere Rückkehr der 737 Max in den Flugbetrieb", sagte Boeing-Chef Dennis Muilenburg. Nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten hatten Aufsichtsbehörden in aller Welt im März ein Flugverbot für den Typ verhängt. Boeing hatte im zweiten Quartal deshalb sogar einen Milliardenverlust verbucht.
Der Absturz einer indonesischen Passagiermaschine vom Typ Boeing 737 Max vor knapp einem Jahr ist nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden auch auf unzureichende Angaben des US-Herstellers im Umgang mit Problemen im Bordsystem zurückzuführen. Dies geht aus dem Abschlussbericht hervor, der am Mittwoch in Indonesiens Hauptstadt Jakarta den Familien von Todesopfern vorgestellt wurde. Der Bericht soll in den nächsten Tagen auch der Öffentlichkeit bekannt gegeben werden.
Die Aktie von Boeing rutschte in einer ersten Reaktion auf die Zahlen ins Minus, konnte sich aber rasch wieder erholen. Mittlerweile notiert das Papier sogar gut ein Prozent im Plus. Die Aktie des europäischen Rivalen Airbus hingegen verliert am heutigen Mittwoch gut 1,3 Prozent. DER AKTIONÄR empfiehlt hier aber weiterhin, mit einem Stopp bei 98,00 Euro investiert zu bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)