Am Mittwoch fand die Aktionärsversammlung von BMW statt und trotz eines guten letzten Jahres und einer angehobenen Dividende gab es viel Kritik. Am Donnerstag notiert die Aktie unter anderem wegen des Dividendenabschlags am DAX-Ende. Doch alleine damit ist der Kursabschlag von neun Prozent nicht begründet.
Auf der virtuell abgehaltenen Hauptversammlung erklärte BMW-Chef Oliver Zipse, dass Mehrfachbelastungen zur Normalität für unternehmerisches Handeln würden. Aktuell kämpfen die Münchner unter anderem mit Lockdowns in China, hohen Rohstoffpreisen oder fehlenden Halbleitern.
Zipse lobte jedoch auch die Profitabilität des Konzerns, der im ersten Quartal trotz gesunkener Absatzzahlen den Umsatz und den Gewinn steigern konnte. Von den Rekordgewinnen im Vorjahr profitieren nun auch die Anleger, die je Aktie eine Dividende von 5,80 Euro erhalten. Daher kommt auch der Dividenabschlag von 7,1 Prozent, der allerdings nicht die kompletten Kursverluste erklärt.
Von Seiten der Aktionäre gab es jedoch auch viel Kritik. Andreas von Angerer, ein Manager der Investmentfirma Inyova, kritisierte etwa die fehlende Entschiedenheit in Bezug auf die Elektromobilität. Vor allem Zipse lobbyiere gegen ein rasches Verbrenner-Aus und verharre bei klimaschädlichen Brückentechnologien.
Von anderen Seiten ist zu vernehmen, dass die Technologieoffenheit BMW schade. Der Autobauer sei dadurch zwar flexibler, allerdings entstünden auch Mehrkosten. Zipse verteidigte jedoch die Strategie. Diese sei zwar nicht Mainstream, dafür aber hoch wirksam.
Für den Autobauer gab es auf der Hauptversammlung viel Kritik. Gerade ein noch immer fehlendes Datum zum Verbrenner-Ausstieg und die Technologieoffenheit bei BMW kritisierte auch DER AKTIONÄR bereits. Langfristig sollten die Chancen für die Münchner zwar nicht schlecht stehen, allerdings sind andere Autobauer wie etwa Mercedes gerade im Hinblick auf die Elektromobilität besser positioniert.