Die Aktie von BMW hat sich in den vergangenen Wochen vom Tief Oktobertief wieder deutlich nach oben arbeiten und auch erste wichtige Widerstände überwinden können. Die Aktie profitierte dabei auch von positiven Analysten-Kommentaren. Die US-Bank JPMorgan hat das Papier von BMW hochgestuft.
JPMorgan hat BMW von "Neutral" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 105 auf 110 Euro angehoben. Eine gut ausbalancierte Strategie zur Sicherung der Gewinne und Marktanteile führte Analyst Jose Asumendi für die Hochstufung ins Feld. Und trotz höherer Kaufanreize in China beschleunige sich dort das Wachstum, hieß es in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Der Produktzyklus sei vermutlich der günstigste der vergangenen zehn Jahre.
Goldman Sachs sieht sogar noch etwas mehr Potenzial – das Kursziel der US-Investmentbank liegt bei 119 Euro, die Einstufung lautet allerdings auf „Neutral“. Die Chancen stünden gut, dass nach einem milliardenschweren Aktienrückkaufprogramm von General Motors auch Europas große Automobilhersteller weitere solche Programme auflegen, schrieb Analyst George Galliers in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Das Volumen der von GM in Aussicht gestellten Rückkäufe sei erheblich größer als diejenigen von Mercedes-Benz, BMW und Stellantis – die alle drei auf hohen Nett-Cash-Positionen säßen. Anleger könnten die Aktienrückkäufe von GM nun als "Benchmark" für die Branche betrachten.
Interessante News gab es derweil aus China. BMW und Mercedes-Benz wollen dort ein gemeinsames Schnellladenetz für E-Autos aufbauen und betreiben. Die ersten Stationen sollen nächstes Jahr eröffnet werden. In drei Jahren sollen mindestens 1.000 Stationen mit 7.000 Ladepunkten in Betrieb sein, teilten die Autobauer am Donnerstag mit. Das Ladenetz des Gemeinschaftsunternehmens von BMW und Mercedes-Benz werde allen Fahrzeugmarken zur Verfügung stehen. Kunden der eigenen Marken könnten aber Ladepunkte vorab reservieren und einfacher abrechnen.
Die Aktien der deutschen Autobauer standen in den vergangenen Monaten deutlich unter Druck, sie konnten sich zuletzt aber stabilisieren. DER AKTIONÄR sieht Mercedes-Benz und BMW gut aufgestellt. Mercedes hat eine klare Strategie und im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Auto-Herstellern eine hohe Marge. BMW würde von einem Regierungswechsel wohl überproportional profitieren. Der Münchner Autobauer ist derzeit der einzige, der sich offen dazu bekennt, neben Wasserstoff- und Elektromotoren auch Verbrennungsmotoren noch weiter zu entwickeln. Anleger bleiben sowohl bei Mercedes-Benz als auch bei BMW investiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen Vz.
Aktien der Mercedes-Benz befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.