Der Flugzeugbauer Airbus hat im Oktober in der Corona-Krise wieder etwas mehr Maschinen ausgeliefert. Nach 57 Jets im September stellte der Konzern im Oktober 72 Exemplare seinen Kunden zur Verfügung, wie er am Freitagabend nach Börsenschluss in Toulouse mitteilte. Im Juli waren es 49, im sommerbedingt auch in anderen Jahren schwächeren August 39 Maschinen. Unterdessen kassierte Airbus im Oktober drei Stornierungen, holte aber auch elf Neubestellungen herein.
Wegen des Einbruchs im Flugverkehr durch die Corona-Pandemie wollen viele Fluggesellschaften bestellte Jets erst später entgegennehmen und verhandeln mit Herstellern seit Beginn der Krise über ein Entgegenkommen. Stornierungen konnte Airbus bisher aber weitgehend verhindern. Lediglich im Juni und September wurden bisher insgesamt vier Flugzeuge abbestellt, zusätzlich zu denen im Oktober. Frühere Stornierungen von 66 Maschinen aus dem ersten Quartal hatten laut Airbus nichts mit der Corona-Krise zu tun.
Sein ursprüngliches Ziel, in diesem Jahr 880 Verkehrsflugzeuge auszuliefern, hat der Vorstand bereits zu Beginn der Krise kassiert. Stattdessen kappte das Management die Produktionspläne und kündigte den Abbau von 15.000 der rund 90.000 Jobs in der Verkehrsflugzeugsparte an.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Airbus-Aktie nach Flugzeug-Auslieferungszahlen für Oktober auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 92 Euro belassen. Der Luftfahrtkonzern habe deutlich mehr Maschinen ausgeliefert als im Vormonat und nur etwas weniger als im Oktober 2019, so Analyst Rod Hall in einer am Freitag vorliegenden Studie.
Die Airbus-Aktie – vom AKTIONÄR im März bei gut 50 Euro zum Kauf empfohlen – bleibt eine Halte-Position. In den vergangenen Tagen hat sich das Papier etwas erholen können. Derzeit kämpft die Airbus-Aktie mit der 70-Euro-Marke. Knapp darüber wartet außerdem die charttechnisch wichtige 200-Tage-Line. Neueinsteiger warten einen Sprung über die genannten Widerstände ab.
(Mit Material von dpa-AFX)