Der europäische Luft- und Raumfahrt-Konzern leidet im Stammgeschäft Passagier-Flugzeuge weiterhin unter der Corona-Pandemie. Doch Airbus hat auch die Zukunft im Blick. So arbeitet man an alternativen Antrieben für Flugzeuge, etwa mit Wasserstoff. Außerdem will Airbus aus Mondstaub Sauerstoff machen, teilte der Konzern vor neuen Quartalszahlen mit. Im Blick hat man die künftige Besiedlung des Erdtrabanten.
Airbus hat eine Anlage erfunden, mit der sich Sauerstoff aus Mondstaub gewinnen lässt. Erste Versuche im Labor seien schon geglückt. Auch der europäischen Raumfahrtagentur ESA ist es bereits gelungen, Sauerstoff aus Mondstaub zu extrahieren.
Das Ziel von Airbus wie auch der Esa ist es, möglichen Mond-Kolonisten Luft zum Atmen zu verschaffen – ohne extra Ressourcen von der Erde zu dem Trabanten fliegen zu müssen. Dies wäre viel zu teuer und damit uninteressant, sagte Airbus-Projektleiter Achim Seidel. Die Airbus-Anlage namens "Roxy" komme völlig ohne Hilfsstoffe aus. Der Sauerstoff falle in reiner Form an und müsse nicht weiter aufbereitet werden.
Bis das Zukunfts-Projekt Gewinne abwirft, wird es natürlich noch dauern. Die Airbus-Aktie reagierte entsprechend wenig. Im Zuge der jüngsten Marktkorrektur sackte der MDAX-Wert am Mittwoch auf 61,67 Euro ab.
Dabei ist die Zukunft näher als gedacht. Schon Mitte der 2020er-Jahre soll ein kleinerer Prototyp von "Roxy" auf den Mond geschickt werden, um unter Realbedingungen – bei Hitze, Kälte und Strahlung – Sauerstoff zu produzieren. "Der nächste Schritt wäre dann eine Sauerstoff-Fabrik auf dem Mond, die in größeren Mengen produziert", sagte Seidel. Doch das werde noch Jahre dauern.
Regolith – wie Mondstaub in der Fachwelt genannt wird – bestehe etwa zur Hälfte aus Sauerstoff, erklärte Seidel. In dem feinen Sand sei die lebenswichtige Ressource chemisch an Metalle gebunden und könne durch ein Verfahren mit geschmolzenem Salz und Strom getrennt werden.
Mondstaub könne auch für die Herstellung von Raketen-Treibstoff genutzt werden: Bei der Sauerstoff-Gewinnung falle auch brennbarer Metallstaub an. Seit zwei Jahren arbeitet Airbus Defence and Space mit Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung Dresden und internationalen Einrichtungen an dem Projekt. (Mit Material von dpa-AFX)
Auf absehbare Zeit leidet Airbus weiterhin unter den Corona-bedingten Einschränkungen im Luftverkehr. Neue Flugzeug-Bestellungen werden nach hinten verschoben. Der Flugzeugbauer hat längerfristig durchaus Potenzial, doch aktuell muss man den MDAX-Wert nicht unbedingt haben. Wer engagiert ist, bleibt es, beachtet aber den Stopp-Loss-Kurs bei 56 Euro.
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