Die Corona-Krise hat dem Entertainment-Giganten Walt Disney zwar ein weiteres Quartal mit roten Zahlen eingebrockt. Trotzdem fiel die Bilanz besser aus, als von den Analysten erwartet worden war. Außerdem meldete Disney ein starkes Wachstum bei seinem Streamingdienst Disney+. Die Aktie gab nachbörslich mächtig Gas.
Disney verbuchte im zweiten Quartal (Juni bis September) unterm Strich einen Verlust von 710 Millionen Dollar oder 0,20 Dollar je Aktie. Die Analysten hatten 0,71 Dollar erwartet. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich zwar um 23 Prozent auf 14,7 Milliarden Dollar, lag aber ebenfalls über den Erwartungen von 14,2 Milliarden Dollar.
Als großen Erfolg strich Vorstandschef Bob Chapek erneut das Streaming-Geschäft rund um den vor exakt einem Jahr gestarteten Online-Videodienst Disney+ heraus, der zum Quartalsende bereits fast 74 Millionen Nutzer hatte und die Erwartungen damit übertraf.
Dagegen bleibt das Geschäft mit Vergnügungsparks, Ferienresorts und Kreuzfahrten nachvollziehbarerweise massiv belastet. Die Erlöse sanken hier um 61 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar, es fiel ein Betriebsverlust von 1,1 Milliarden Dollar an.
Das Streaming-Geschäft mit Services wie Disney+ oder Hulu boomt zwar in der Pandemie, ist aber noch nicht profitabel, das Ergebnis lag mit 580 Millionen Dollar im negativen Bereich.
74 Millionen Nutzer ein Jahr nach dem Start – dafür hat Netflix über acht Jahre gebraucht. Sobald der Impfstoff da ist, wird sich das Wachstum wahrscheinlich abschwächen, aber dafür werden die anderen Sparten wieder auf Hochtouren laufen. Für den AKTIONÄR bleibt Disney ein klarer Gewinner der Post-Corona-Ära und die Aktie ein Kauf für Langfrist-Anleger.
(Mit Material von dpa-AFX)