Die Papiere von Teamviewer kennen zurzeit nur eine Richtung: steil nach unten. Nach den schwachen vorläufigen Zahlen, scheint das Anlegervertrauen nachhaltig geschädigt zu sein. Das Unternehmen versucht die Flucht nach vorne und will seinen Finanzvorstand austauschen. Doch reicht das aus?
Aus Sicht des AKTIONÄR ist der geschasste CFO Stefan Gaiser nur ein Bauernopfer. Solche weitreichenden Entscheidungen mit erheblicher Auswirkung auf das gesamte operative Geschäft, wie ein millionenschwerer Sponsoring-Deal mit Manchester United, trifft der gesamte Vorstand. Die Hauptverantwortung dafür trägt im Normalfall der Vorstandschef selbst.
Offensichtlich will man jedoch CEO Oliver Steil noch eine Chance geben, den Softwareanbieter aus der Krise zu führen. Steil selbst räumte bereits Fehler ein: „Einige waren skeptisch mit Blick auf unsere Ambitionen für das zweite Halbjahr, und heute müssen wir einräumen, dass sie recht hatten“, so Steil im Rahmen einer Analystenkonferenz.
Positiv ist, dass Teamviewer nun versucht, seinen Vertrieb auszubauen. Aktuell werde hierzu ein Vorstandsmitglied gesucht. Die Göppinger sollten es dabei nicht bei einer Person im Vorstand belassen, sondern ein Team aus mehreren Leuten mit internationaler Vertriebserfahrung aus der Softwarebranche einstellen.
Das dürfte am Anfang zwar viel Geld kosten, langfristig sich jedoch auszahlen. Es gibt einige Möglichkeiten, wie man Teamviewer noch besser am Markt positionieren könnte. DER AKTIONÄR wird in den nächsten Artikeln einige mögliche Strategien aufzeigen.
DER AKTIONÄR sieht bei der Teamviewer-Aktie aktuell kaum Potenzial. Sogar eine richtige Gegenbewegung ist bisher ausgeblieben. Die nächsten Tage werden zeigen, ob das Papier im Bereich der 13-Euro-Marke einen Boden findet oder ob es weiter nach unten in Richtung der 10-Euro-Marke geht. Anleger meiden die Aktie. Mehr zu Teamviewer erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe des AKTIONÄR 43/21.