Der massive Kurssturz der Teamviewer-Aktie geht vorerst in die nächste Runde. Nachdem der Anbieter von Software für Fernwartungen und Videokonferenzen in der vergangenen Woche die Prognose kräftig gekappt hat, ging die Aktie in die Knie. Nun melden sich immer mehr Analysten zu Wort - und zeichnen ein klar negatives Bild.
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Gestern stufte Morgan-Stanley-Analyst George Webb die Teamviewer-Aktie von „Overweight“ auf „Equal-Weight“ ab und senkte das Kursziel deutlich von 48,00 auf 18,50 Euro. „Auch wenn das Unternehmen nun seine Ziele überarbeitet hat, bleiben die Risiken weiter bestehen. Es gilt zudem abzuwarten, ob die Kürzungen ausreichen“, schrieb Webb und hofft auf mehr Klarheit anlässlich des Kapitalmarkttages am 3. November.
Am Dienstag legt die Deutsche Bank nach: Analyst Gianmarco Conti sieht in der jüngsten Gewinnwarnung des Softwareherstellers nicht nur ein Großreinemachen. Das Ausmaß habe überrascht und es werde nun klar, dass es nicht nur ein temporärer Rückschlag sei, so der Experte. Vielmehr habe der Trend gedreht, die Konkurrenz nehme zu und auch die Kostenbasis sei gestiegen. Conti hat die Aktie von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 40 auf 16,50 Euro gesenkt.
Die Performance-Zahlen zeichnen ein schreckliches Bild: Seit der Prognosesenkung am 6. Oktober hat die Aktie von Teamviewer bereits über 40 Prozent an Wert verloren. Seit dem Rekordhoch im Juli 2020 bei 54,86 Euro ging es um satte 74 Prozent in den Keller. Selbst seit dem Börsengang zu 26,25 Euro im September 2019 steht nun ein Minus von rund 47 zu Buche.
Es sieht düster aus für Teamviewer. DER AKTIONÄR hatte bereits seit Monaten vom Kauf abgeraten. Eine Short-Empfehlung hat über 100 Prozent Gewinn eingebracht. Klar ist aber auch: Die Aktie scheint inzwischen überverkauft. Eine technische Gegenbewegung dürfte in Kürze folgen. Ansonsten müssen weitere Details vom Kapitalmarkttag am 3. November abgewartet werden.
(Mit Material von dpa-AFX)