Splunk schafft, wofür viele Firmen an der Börse gefeiert werden: Die Cloud-Umsätze massiv zu steigern. Dennoch befindet sich die Aktie seit Monaten in einem rasanten Abwärtstrend. Splunk ist damit das Paradebeispiel dafür, wie schwierig es sein kann, sein altes Geschäftsmodell in ein Cloud-Modell umzuwandeln.
Splunk hat im ersten Geschäftsquartal (bis Ende April) seine Umsätze um 16 Prozent auf 502 Millionen Dollar steigern können. Damit wurde die Firmenprognose von 480 bis 500 Millionen Dollar übertroffen und auch die Analystenschätzung von 491 Millionen Dollar. Dennoch brach die Splunk-Aktie nach den Zahlen rund neun Prozent ein und setzt ihren rasanten Abwärtstrend fort.
Der Grund für die negative Reaktion am Markt war erneut die Umstellung des Geschäftsmodells auf ein Abo-Modell in der Cloud. So wuchsen die jährlich wiederkehrenden Erlöse über das gesamte Angebot zwar um 39 Prozent auf 2,47 Milliarden Dollar und die jährlich wiederkehrenden Erlöse in der Cloud sogar um 83 Prozent auf 877 Millionen Dollar – doch die Gewinnmargen litten massiv unter der Umstellung.
Die operative Marge fiel auf minus 35 Prozent und lag damit deutlich unter der Firmenprognose von minus 30 Prozent. Dass dieser über den Erwartungen liegende Margeneinbruch durch besser als erwartete Cloud-Umsätze, die mittlerweile mehr als die Hälfte der Software-Erlöse ausmachen, ausgelöst wurde, konnte die Anleger nicht beruhigen.
Langfristig erwartet Splunk zwar, dass sich die Cloud-Bruttomargen auf 75 Prozent verbessern, die aktuelle Verbesserung von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 60 Prozent rücken ein Wiedererreichen der Profitabilität jedoch in weite Ferne. Am Ende sahen sich Anleger mit einem Verlust je Aktie von 0,91 Dollar konfrontiert – deutlich über den Erwartungen der Analysten von 0,70 Dollar.
Die Beschleunigung der Cloud-Transformation ist bei Splunk klar positiv zu werten, zeigt aber auch, dass der US-Konzern hier noch einen weiten Weg zu gehen hat. DER AKTIONÄR behält Splunk aufgrund seines attraktiven Produktangebots und seiner Fähigkeit, in der Cloud schnell zu wachsen, auf der Watchlist. Bevor die Margenschwäche jedoch nicht in der Aktie eingepreist ist, was die erneute negative Kursreaktion klar zeigt, sollten Anleger weiterhin Abstand halten.