Der Softwarekonzern SAP baut seine Führungsriege um. Zwei Vorstände gehen, die Ressorts bekommen zum Teil einen neuen Zuschnitt, die Bereiche Kundenzufriedenheit und Produktentwicklung werden deutlich gestärkt, wie das Walldorfer Unternehmen am Donnerstag mitteilte. SAP reagiert damit auch auf Kritik von Kunden, die sich zuletzt über eine mangelnde Verschränkung der vielen verschiedenen SAP-Programme beklagt hatten.
"Unsere Kunden erwarten von uns zurecht, dass unser Angebotsportfolio nahtlos integriert ist und alle Lösungen reibungslos zusammenarbeiten", betonte Co-Vorstandschef Christian Klein. Vorgänger Bill McDermott hatte SAP vor allem mit milliardenschweren Zukäufen vergrößert. Das neue Führungsduo mit Klein und Jennifer Morgan, das seit Oktober amtiert, steht nun vor der Aufgabe, die verschiedenen Teile zu einem Ganzen zu formen.
Vertrieb, Service und alles, was dazugehört, bringt SAP dafür im neuen Vorstandsbereich "Kundenerfolg" zusammen, der von Adaire Fox-Martin geleitet wird. Ihr Vorstandskollege Thomas Saueressig übernimmt Produktmanagement, Entwicklung und Support. Michael Kleinemeier, dessen Aufgaben damit unter den beiden neuen Ressorts aufgeteilt werden, verlässt Europas größten Softwarehersteller Ende April. Nach der Hauptversammlung im Mai geht zudem Personalvorstand Stefan Ries. Für ihn gibt es noch keinen Nachfolger.
Zukäufe und das starke Wachstum mit sogenannten Cloud-Programmen hatten den SAP-Umsatz 2019 deutlich angetrieben. Auch das operative Ergebnis legte zu. Weil SAP aber viel Geld für den Umbau des Konzerns ausgab, ging der Gewinn unter dem Strich um 17 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro zurück.
Der Softwareriese aus Walldorf befindet sich in einer sehr guten fundamentalen Verfassung und hat zuletzt auch charttechnisch ein Kaufsignal gesendet. Die Dividendenerhöhung und das Aktienrückkaufsprogramm machen die SAP-Aktie zu einem absoluten Top-Pick für alle Liebhaber von deutschen Technologie-Aktien. Investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen. Auch für Neueinsteiger ist es noch nicht zu spät. Die Aktie von SAP befindet sich auch im Aktien-Musterdepot des AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)