Mit einem kräftigen Kurssprung setzen sich die Aktien von United Internet und der Tochter 1&1 am Mittwoch an die Spitze des SDAX. Auch Vodafone und Telefónica Deutschland legen zu, der Branchenprimus Deutsche Telekom kann zumindest das Minus reduzieren. Verantwortlich dafür sind gute Nachrichten von der Bundesnetzagentur.
Diese will laut Mitteilung vom Mittwoch auf eine milliardenschwere Mobilfunk-Auktion verzichten. Die Netzbetreiber dürften stattdessen bestimmte Frequenzen fünf Jahre lang weiternutzen und müssten dafür nur relativ geringe Gebühren zahlen. 2019 hatte die letzte Auktion noch 6,6 Milliarden Euro eingespielt.
Hintergrund für die Entscheidung dürfte sein, dass die zur Verfügung stehenden Frequenzen wohl nicht für vier gute Netze ausreichen. Da zu den drei etablierten Playern Telekom, Vodaone und Telefónica ab 2026 auch der Neueinsteiger 1&1 an der Auktion zur Nutzung der Frequenzen teilnehmen würde, würde einer der Wettbewerber leer ausgehen. Mit dem Verzicht der Netzagentur kann 1&1 das Vodafone-Netz weiter mitnutzen.
Der Vorschlag der Regulierungsbehörde muss nun ein Konsultationsverfahren durchlaufen, in dem sich die Marktteilnehmer zu Wort melden können. Anfang 2024 soll dann eine Entscheidung fallen. Die Netzbetreiber sollen sich im Gegenzug für die Verlängerung aber dazu verpflichten, die Abdeckung in dünn besiedelten Gebieten und an Verkehrswegen zu verbessern.
An der Börse kommt die Entscheidung der Netzagentur gut an. Vor allem der Neuling 1&1 und seine Mutter United Internet müssen nicht Milliarden investieren, um ein eigenes Netz aufzubauen, sondern können vorerst weiter das Vodafone-Netz nutzen. Entsprechend liegen beide Aktien weiter vorn und setzen ihre Rallybewegung, die seit dem Roaming-Coup eben mit Vodafone ins Laufen gekommen ist fort.
Langfristiger Favorit des AKTIONÄR in der Branche bleibt aber der Blue Chip Deutsche Telekom. Mit einer starken Bilanz, hohen Erträgen und der wachstumsstarken Tochter T-Mobile US in der Hinterhand ist die T-Aktie ein Top-Pick für konservative Anleger. Ein neues Mehrjahreshoch über der 23-Euro-Marke scheint möglich.
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