Die Deutsche Telekom macht in den USA Jagd auf die Branchenführer Verizon und AT&T . Nach der Fusion der US-Tochter mit dem kleineren Wettbewerber Sprint findet die erste Phase wegen Covid-19 zwar unter erschwerten Bedingungen statt. Die Erwartungen an das erste Quartal hat T-Mobile US aber dennoch wieder übertroffen. Am Donnerstag, den 14. Mai, legt auch die Konzernmutter ihre Geschäftszahlen vor. Analysten rechnen erneut mit einem Umsatz- und Gewinnwachstum.
Zum Jahresauftakt werden weitere Zuwächse beim Umsatz und Gewinn erwartet. So sollen die Erlöse laut den Schätzungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut drei Prozent auf 20,14 Milliarden Euro zugelegt haben. Das bereinigte EBITDA sehen die Experten zudem bei 6,28 Milliarden Euro, was fast sechs Prozent über dem Vorjahreswert liegen würde.
Beim Gewinn unterm Strich rechnen die Analysten mit einem Sprung von 16 Prozent auf 1,04 Milliarden Euro. Allerdings waren die Gewinnzahlen vom Vorjahr wegen hoher Aufwendungen für Personalmaßnahmen und den Genehmigungsprozess für den Sprint-Deal vergleichsweise niedrig.
Von den im dpa-AFX-Analyser erfassten Analysten rät die überwiegende Mehrheit zum Kauf der Aktie. Vier Experten, die sich seit Jahresbeginn zur Telekom geäußert haben, würden das Papier dagegen halten. Eine Empfehlung zum Verkauf gab es in diesem Jahr noch nicht.
Was das Unternehmen selbst erwartet
Bei der Bilanzvorlage Mitte Februar hatte sich die Telekom weiter steigende Gewinne und Mittelzuflüsse in diesem Jahr vorgenommen. Nach einem Sprung beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von mehr als sieben Prozent auf 24,7 Milliarden Euro im Vorjahr sollte es 2020 nochmal um gut drei Prozent nach oben gehen.
Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) vor Dividenden und Ausgaben für Mobilfunklizenzen sollte von sieben auf acht Milliarden Euro klettern. Auch beim Umsatz wollte die Telekom weiter zulegen. Die Investitionen sollten sich auf 13 Milliarden Euro belaufen - ungefähr so viel wie 2019.
Die Telekom wollte ihren Ausblick nach der Sprint-Übernahme in den USA eigentlich aktualisieren - ob es nun aber eine neue Richtschnur für den Gesamtkonzern geben wird, ist ungewiss. Wegen Covid-19 haben zahlreiche Konzerne - teils auch aus der Telekom-Branche - ihre Jahresziele mittlerweile einkassiert oder zumindest zurechtgestutzt. T-Mobile US gab zuletzt ebenfalls keine Prognose mehr ab. Telefonica Deutschland hielt dagegen jüngst unter gewissem Vorbehalt am Mitte Februar herausgegebenen Ausblick fest.
Die wachstumsstarke US-Tochter hat bereits vorgelegt. Jetzt muss die Konzernmutter nachlegen. Die Aussichten für die T-Aktie stimmen. Anleger geben vor den Zahlen kein Stück aus der Hand.
Mit Material von dpa-AFX
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