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Apple: Fortnite, Spotify und Tinder rebellieren gegen App-Store-Regeln

Apple: Fortnite, Spotify und Tinder rebellieren gegen App-Store-Regeln
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Nikolas Kessler 24.09.2020 Nikolas Kessler

Der Streit um die Bedingungen und Gebühren, zu denen Apps im App-Store von Apple vertrieben werden, schwelt schon länger – vor allem zwischen dem Tech-Konzern und Epic Games, dem Spieleentwickler hinter dem Mega-Erfolg Fortnite. Nun verbünden sich weitere prominente App-Entwickler gegen Apple. Die Aktie steigt trotzdem. 

Mehrere Unternehmen, darunter Fortnite-Entwickler Epic Games, Tinder-Betreiber Match Group und der Musik-Streaming-Dienst Spotify haben sich zur „Coalition for App Fairness“ zusammengeschlossen, berichten Wall Street Journal und CNBC am Donnerstag. Ziel der Nonprofit-Organisation sei es, Apple und andere App-Store-Betreiber zu Änderungen ihrer umstrittenen Marktplatz-Regeln für Apps zu bewegen.

Die Mitglieder der Initiative bemängeln unter anderem, dass die Betreiber der App-Stores „exzessive Provisionen“ von den App-Entwicklern verlangen. Apple beispielsweise berechnet für Käufe und In-App-Käufe über den App-Store eine Gebühr von 15 und 30 Prozent.

Gleichzeitig verbieten die strengen Richtlinien der Marktplätze, dass Unternehmen diese Gebühren durch externe Bezahl-Optionen umgehen. Im schlimmsten Fall droht der Rauswurf aus dem App-Store – wie im Streit um Fortnite zwischen Apple und Epic Games.

Gatekeeper-Rolle könnte zu Missbrauch führen

Das Dilemma: Die Entwickler sind auf den App-Store von Apple angewiesen. Denn er ist die einzige Anlaufstelle, wo Nutzer die Programme auf ihre iPhones und iPads laden können. Diese Gatekeeper-Rolle könnten die Plattform-Betreiber ausnutzen und eigene Service- und Software-Angebote gegenüber denen von Drittanbietern bevorzugen, fürchtet die App-Fairness-Initiative.

Auf ihrer Website hat die „Coalition for App Fairness“ zehn Prinzipien festgeschrieben, für die sie eintritt. Im Visier hat sie damit allerdings nicht nur Apple, sondern insbesondere auch der Google Play Store von Alphabet und weitere App-Store-Betreiber.

Ein Fall für Aufseher und Gerichte

Die direkt betroffenen Unternehmen und App-Entwickler sind allerdings nicht die Einzigen, die sich an der Gatekeeper-Rolle von Apple und Alphabet stören. Auch Gerichte, Kartell- und Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt haben das Duopol der beiden Anbieter im Blick. Hierzulande hat Anfang September Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, eine Untersuchung angekündigt (DER AKTIONÄR berichtete). 

Apple (WKN: 865985)

Sollte Apple irgendwann gerichtlich gezwungen sein, die Gebühren im App-Store anzupassen, könnte das die Margen im wachsenden Service-Sektor beeinträchtigen. Im Falle von Fortnite hat das die Anleger bislang nicht sonderlich gestört. Auch am Donnerstag kann die Apple-Aktie trotz des wachsenden Gegenwinds im App-Store-Streit zulegen und die Vortagesverluste teilweise ausgleichen 

DER AKTIONÄR bleibt langfristig bullish für Apple und rät investierten Anlegern, die Aktie zu halten. Neueinsteiger können den Rücksetzer zum Kauf nutzen, sollten zunächst aber eine Stabilisierung abwarten.

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.

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