Zum Monatsabschluss ging es an den US-Börsen noch mal deutlich aufwärts: Dank mehrheitlich positiv aufgenommener Quartalsberichte konnten die Indizes zulegen. Es gab aber auch Ausreißer nach unten. Dämpfend wirkten zudem Inflationssorgen und das Drama um die US-Regionalbank First Republic, deren Kurs heute erneut einbrach.
Die Anleger seien wegen der Unsicherheit über mögliche weitere Zinserhöhungen der Fed nervös. Neue Inflationsdaten heute haben die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung in der kommenden Woche und möglicherweise im Juni erhöht.
Der Dow Jones stieg trotzdem erstmals seit zehn Tagen wieder über die Marke von 34.000 Punkten und erreichte in den Schlussminuten den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten. Letztlich gewann der US-Leitindex 0,8 Prozent auf 34.098 Punkte. Daraus resultiert ein Wochengewinn von rund 0,9 Prozent. Im Börsenmonat April steht für den Dow ein Plus von rund 2,5 Prozent zu Buche. Der S&P 500 stieg am Freitag um 0,8 Prozent auf 4.069 Zähler. Der Nasdaq 100 legte um knapp 0,7 Prozent auf 13.246 Punkte zu. Sowohl S&P als auch Nasdaq sind in den vergangenen vier Wochen mehr als drei Prozent gestiegen.
Intel stieg vier Prozent und war damit Tagesspitzenreiter im Dow. Intel verbuchte im ersten Quartal zwar einen Umsatzeinbruch und Milliardenverlust, Experten hatten aber mit noch schlechteren Zahlen gerechnet. Analyst Stacy Rasgon von Bernstein sprach von einem soliden Quartal angesichts sehr niedriger Erwartungen. Zudem erhöhten die Analysten von Goldman Sachs und JPMorgan ihre Kursziele. Gestern war der Kurs nachbörslich zunächst noch abgerutscht.
Gestiegen war gestern hingegen nach Zahlen zunächst Amazon. Heute ging es aber im regulären Handel knapp vier Prozent abwärts, nachdem in der Telefonkonferenz mit Analysten klar wurde, dass im April das Cloud-Geschäft nur noch schwach gewachsen ist.
Snap brach am letzten Handelstag der Woche um 17 Prozent ein. Bei der für die Foto-App Snapchat bekannten Firma war der Umsatz im vergangenen Quartal um sieben Prozent gefallen. Früher war der Dienst für explosives Wachstum bekannt gewesen.
Die beiden Öl- und Gasriesen Exxon Mobil und Chevron verdienten im ersten Quartal unter dem Strich mehr als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Exxon legte um 1,3 Prozent zu, für Chevron ging es um ein Prozent nach oben.
T-Mobile US büßte vier Prozent ein. Die US-Tochter der Deutschen Telekom wuchs zu Jahresbeginn bei den Serviceumsätzen nicht so stark wie erwartet und verbuchte insgesamt gar einen Rückgang der Erlöse.
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Tops und Flops im April
Monatssieger im S&P 500 ist Chipotle Mexican Grill mit einem Plus von 24,8 Prozent. Ganz hinten liegt wenig überraschend First Republic mit minus 76,8 Prozent.
Im Nasdaq 100 liegt Intuitive Surgical mit 20,4 Prozent knapp vor Meta (18,8 Prozent). Letzter Platz: Zscaler (minus 18,7 Prozent). Zweiter von hinten: Enphase (minus 15,4 Prozent).
Im Dow Jones liegt auf Monatssicht Microsoft mit 11,6 Prozent vorn. Verlierer ist Cisco mit minus 6,2 Prozent.
(mit Material von dpa-AFX)