Es bleibt wacklig an den Börsen: Zum Handelsauftakt rutscht der Dow Jones heute rund ein Prozent ins Minus. Der DAX ist mehr als 2,5 Prozent im Minus, hält sich aber kurz vor Handelsschluss über 14.000 Punkten. Nasdaq und S&P 500 sind zunächst relativ stabil. Vor allem der Krieg in der Ukraine bleibt das dominierende Thema.
Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hat Russland mit einem Zusammenbruch der dortigen Wirtschaft gedroht. „Wir werden einen vollständigen wirtschaftlichen und finanziellen Krieg gegen Russland führen“, sagte Le Maire. Er wolle keinen Zweifel an der Entschlossenheit der Europäer lassen. Die beschlossenen Sanktionen seien von unbestreitbarer Effizienz. „Wir werden den Zusammenfall der russischen Wirtschaft bewirken.“ In einer Mitteilung Le Maires hieß es später, der Begriff „Krieg“ sei unangebracht und entspreche nicht der Deeskalationsstrategie. Man stehe nicht im Konflikt mit dem russischen Volk, betonte Le Maire.
Die Auswirkungen der Sanktionen sind längst spürbar. Der Betreiber der russischen Pipeline Nord Stream 2 mit Sitz im steuergünstigen Schweizer Kanton Zug hat nach Angaben von Wirtschaftsminister Guy Parmelin allen Angestellten gekündigt. 140 Menschen seien betroffen.
Die USA hatten vergangene Woche Sanktionen gegen die Nord Stream 2 AG verhängt und damit weitere Geschäfte mit dem Unternehmen untersagt. Nord Stream 2 ist eine Tochtergesellschaft des russischen Gaskonzerns Gazprom und hat ihren Hauptsitz in Zug gut 30 Kilometer südlich von Zürich. Die durch die Ostsee verlegte und fertig gestellte Pipeline sollte russisches Gas nach Deutschland bringen. Die Bundesregierung hat das Genehmigungsverfahren für Nord Stream 2 angesichts der russischen Eskalation in der Ukraine vergangene Woche auf Eis gelegt.
Das von Nord Stream 2 gegründete Schweriner Tochterunternehmen Gas for Europe hat seinen Betrieb zunächst eingestellt. „Aufgrund der Situation bei der Nord Stream 2 AG sind die Aktivitäten der Gas for Europe GmbH gestoppt“, sagte ein Sprecher auf Anfrage am Dienstag.
Unterdessen berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf ukrainische Zeitungen, dass es am morgigen Mittwoch zu einer zweiten Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland kommen soll. Russland soll beim ersten Treffen gestern Donzek und Luhansk gefordert und auf dem neutralen Status der Ukraine bestanden haben. Die Vertreter der Ukraine sollen den Abzug der russischen Truppen gefordert haben.
(mit Material von dpa-AFX)