Der Bitcoin hat am Montagnachmittag plötzlich Gas gegeben und seitdem in der Spitze mehr als 15 Prozent an Wert gewonnen. Wichtige charttechnische Marken wie die Widerstandszone im Bereich zwischen 40.000 und 41.000 Dollar wurde spielend überwunden und auch bei der Market Cap ein Meilenstein erreicht.
Mit dem Ausbruch über die Marke von 41.000 Dollar kam der Bitcoin am Montagabend auf eine Market Cap von rund 780 Milliarden Dollar und hat diesen Wert bis Dienstagvormittag auf rund 823 Milliarden Dollar ausgebaut. Nach Berechnungen des Branchenportals cointelegraph.com hat er damit sogar den Russischen Rubel überholt.
Die russische Notenbank bezifferte die Geldmenge M2 zum 1. Februar auf 65,3 Billionen Rubel. Nach dem massiven Wertverlust aufgrund der westlichen Sanktionen sei deren Wert gegenüber dem US-Dollar am Montag aber auf rund 623 Milliarden Dollar geschrumpft, heißt es in dem Bericht. Mit anderen Worten: Gegen den Dollar gerechnet sind die bereits um Umlauf befindlichen Bitcoins aktuell mehr wert als die gesamte Geldmenge Russlands.
Krypto als Fluchtwährung in Russland und der Ukraine
Angesichts der brutalen Entwertung des Rubels und der wachsenden Angst vor einem Kollaps der Banken sowie den anhaltenden Kampfhandlungen in der Ukraine sind Kryptowährungen wie der Bitcoin derzeit in beiden Ländern gleichermaßen stark gefragt.
CNBC berichtet unter Berufung auf Daten der Krypto-Analysefirma Kaiko, dass der Krypto-Handel gegen den russischen Rubel und die ukrainische Hrywnja an zentralen Exchanges seit Beginn der Kampfhandlungen am Donnerstag auf Mehrmonatshochs geschnellt sind. Gegen andere Währungen wie etwa den US-Dollar sei der Anstieg indes weit weniger stark ausgefallen.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Menschen aufgrund von politischen, wirtschaftlichem oder militärischen Unruhen auf dezentrale Digitalwährungen als „sicheren Hafen“ setzen und dafür sogar deren teils extreme Kursschwankungen in Kauf nehmen. Bislang war dies allerdings vor allem lokal begrenzt in wirtschaftlich und politisch instabilen Ländern wie Afghanistan oder Venezuela zu beobachten und hatte kaum eindeutige Auswirkungen auf die Preisentwicklung am globalen Kryptomarkt.
Dass Bitcoin und Co im großen Stil von russischen Politikern und Unternehmen genutzt werden, um die Sanktionen des Westens zu unterlaufen, halten Experten zumindest kurzfristig für unwahrscheinlich.
Neben dem Bitcoin notieren am Dienstagvormittag auch viele große Altcoins auf 24-Stunden-Sicht zweistellig im Plus. Aus charttechnischer Sicht hellt sich die Lage damit vielerorts auf. Angesichts der großen Unsicherheit an den Märkten dürfte die Volatilität jedoch sehr hoch bleiben. Dessen sollten sich auch Krypto-Investoren bewusst sein und entsprechend langfristig agieren.
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