Kaum Impulse und wenig Bewegung: So lässt sich der Handel am deutschen Aktienmarkt am Montag zusammenfassen. Die Anleger sind nach dem DAX-Rekordhoch am Freitag wieder vorsichtiger geworden. Zudem blieben die US-Börsen als Impulsgeber wegen eines Feiertags geschlossen. Mit einem Minus von 0,15 Prozent auf 17 092,26 Punkte ging der deutsche Leitindex aus dem Tag.
Der Aufwärtstrend des deutschen Börsenbarometers ist laut Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets gleichwohl intakt. "Und die Anleger scheinen sich auch daran zu gewöhnen, dass jetzt eine 17 vorn auf der DAX-Tafel in Frankfurt steht, nachdem zuvor noch wochenlang um diese Marke gekämpft wurde", merkte er an.
Wichtig sei alles in allem, dass die zuletzt stärker ausgefallenen US-Inflationsdaten dazu geführt hätten, dass die Erwartungen an die diesjährigen Zinssenkungen in den USA gedämpft wurden und nun realistischer seien. Zugleich bleibt die US-Wirtschaft robust und die Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks verläuft überwiegend gut.
Europaweit schlossen die wichtigsten Indizes ebenfalls dicht an ihren Freitagsschlussständen. Der EuroStoxx 50, Leitindex der Euroregion, verlor 0,05 Prozent auf 4763,07 Punkte. Der Cac 40 in Paris schloss prozentual unverändert, während in London moderate Gewinne verbucht wurden.
Rüstungswerte legten hierzulande zum Wochenstart zu. Nach wie vor treibt die Aussicht auf steigende Verteidigungsausgaben. Die Aktien von Rheinmetall kletterten erstmals über die 400-Euro-Marke. Sie beendeten den Tag an der Dax-Spitze mit einem Aufschlag von 4,1 Prozent. Die Titel des Börsenneulings Renk sprangen um knapp 16 Prozent hoch und setzten damit nach zwei Verlusttagen ihren Rekordlauf fort. Hensoldt gewannen als gefragtester MDax-Wert 3,5 Prozent auf etwas über 35 Euro und näherten sich so weiter ihrem Rekordhoch von 37,54 Euro.
Die Bayer-Anteile zogen um 1,0 Prozent an. Der Agarchemie- und Pharmakonzern will angesichts seiner Schulden über einen Zeitraum von drei Jahren nur das gesetzlich geforderte Minimum an Dividende zahlen.
Bechtle litten unter einer negativen Analysten-Einschätzung und rutschten um 5,5 Prozent ab. Der IT-Dienstleister habe ein schwieriges Jahr vor sich, in dem kein Gewinnwachstum in Sicht sei, schrieb Analyst Orson Rout von der britischen Investmentbank Barclays. Im Sog von Bechtle verloren Cancom 2,3 Prozent.
Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland gab bekannt, im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 die zuvor mehrfach angehobene Prognose erreicht zu haben. Dabei trugen alle Regionen zum Wachstum bei. Die Aktie gewann 2,9 Prozent.
Mit Material von dpa-AFX