Insbesondere bei Elektroautos hat sich auf dem chinesischen Markt im vergangenen Jahr der Preiswettbewerb deutlich verschärft. Hier macht die chinesische Konkurrenz ausländischen Herstellern mit Rabatten zu schaffen. So luchste der Elektroautobauer BYD dem jahrzehntelangen Marktführer Volkswagen den Spitzenplatz in der Volksrepublik ab. Nicht nur deshalb bleibt die Schweizer UBS bei ihrer Verkaufsempfehlung für die VW-Aktie.
Derzeit weise die Aktie des Autokonzerns kein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis auf, schrieb Analyst Patrick Hummel in einer Studie. Anders als Wettbewerber nehme der Konzern nicht Abstand von riskanten Investitionen, um sich auf bessere Renditen für die Aktionäre zu konzentrieren. Wettbewerber wie Stellantis und Mercedes-Benz, aber auch Porsche seien da interessanter. Analyst Hummel blieb deshalb bei seiner Verkaufsempfehlung für die VW-Aktie. Sein Kursziel lautet 100 Euro.
Zugegeben, VW kämpft nach wie vor an mehreren Fronten. Seit Monaten versucht VW die Probleme seiner Software-Sparte Cariad in den Griff zu bekommen.
Und was die Modellpolitik betrifft, so ist ebenfalls keine Lösung, sprich kein Gamechanger in Sicht. Die ID-Modelle sind nett, aber zu brav. Software und Infotainment sind Standard, aber nicht innovativ. Der ID.7 mag gelungen sein, mehr aber auch nicht. Und der Billigstromer ID.2 wird erst 2026 kommen, während Tesla und Stellantis das Marktsegment längst besetzt haben.
China ist der größte Automarkt der Welt und für die deutschen Hersteller wie Volkswagen der wichtigste Einzelmarkt. Volkswagen machte in den letzten Jahren rund 40 Prozent seiner Gewinne in China. Die Marktanteilsverluste sind schmerzhaft, eine Trendwende in China ist nicht in Sicht. Auf der anderen Seite ist die Erwartungshaltung gegenüber dem VW-Konzern aktuell sehr niedrig. Anleger sorgen sich um China, die Batteriesparte PowerCo und die Softwaretochter Cariad. Das lässt durchaus Raum für positive Überraschungen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.
Derivate der Volkswagen Vz. befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.