Nach einem holprigen Start hat der DAX am Montag ins Plus gedreht. Am frühen Nachmittag stand das Börsenbarometer rund 0,4 Prozent höher und kletterte damit vorerst über den Widerstand bei 15.800 Punkten. Damit knüpfte der deutsche Leitindex – wenn auch zaghaft – an die Erholungsrally der vergangenen Woche an.
In den vergangenen zwei Wochen war der DAX wiederholt an der Marke von 15.800 Punkten gescheitert. „Mit erwartet niedrigem Handelsvolumen zwischen den Jahren dürfte es dem Index nur mit kräftiger Unterstützung der Wall Street gelingen, diesen Widerstand zu überwinden und wieder in Richtung Rekordhoch zu laufen“, prognostizierte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.
Eine Belastung seien die nach wie vor hohen Infektionszahlen. Auch wenn das Infektionsgeschehen etwas abzuflachen scheine, könne schon im neuen Jahr eine Omikron-Welle das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben lahmlegen. „Mit dieser Aussicht dürften nur wenige Anleger bereit sein, jetzt schon größere Positionen aufzubauen“, vermutet Stanzl.
Dünner Handel
Im vergangenen Jahr hatten die Aktienkurse zwischen den Jahren noch eine Schippe draufgelegt. Allerdings ist der Aktienhandel an diesen Tagen stark ausgedünnt. Für geringe Umsätze spricht auch, dass mit der Londoner Börse ein gewichtiger Handelsplatz am Montag und Dienstag geschlossen bleibt. Zudem stehen in dieser Woche kaum kursbewegende Konjunkturdaten auf der Agenda.
Angesichts einer überschaubaren Nachrichtenlage war es auch bei den Einzelwerten ruhig. Die Aktien der Lufthansa büßten zum Handelsbeginn mehr als zwei Prozent ein, konnten die Verluste anschließend aber weitgehend aufholen. Mehrere Airlines weltweit mussten in den vergangenen Tagen Flüge streichen, weil sich zu viele Pilotinnen und Piloten krankgemeldet hatten. Vor allem die USA waren betroffen.
„Die bisherigen Aktienfavoriten aus 2021 gehören auch größtenteils zu den heutigen Tagesgewinnern“, schrieb Börsenexperte Andreas Lipkow von Comdirect. So stünden vor allem die Aktien aus dem Gesundheitssektor wie Sartorius, Fresenius, Merck und Bayer im Kaufinteresse der Investoren. Merck erreichte sogar ein Rekordhoch und führte den DAX an.
Der DAX kämpft sich weiter peu à peu nach oben. Doch die zahlreichen Risiken am Markt sprechen dagegen, dass die Rallye noch weiter bis zum Rekordhoch geht. Anleger können vor dem Jahreswechsel deshalb weiter abwarten.
Mit Material von dpa-AFX