Vorab: Grund zu großer Besorgnis besteht beim Deutschen Aktienindex DAX nicht. Charttechnisch trübt sich das Bild zwar ein wenig ein. Doch die zuletzt gute Stimmung bekommt mit der Furcht vor einer restriktiveren Geldpolitik in den USA lediglich einen Dämpfer. Die Party könnte etwas schwankungsreicher noch weitergehen.
Am gestrigen Mittwoch hatte der DAX sein Verlaufsrekordhoch von Mitte November bei 16.290 Zählern bis auf fünf Punkte nochmals fast erreicht. Zum Xetra-Schluss blieb dann aber doch ein Rekord: Mit 16.271 Punkten schloss der DAX so hoch wie noch nie.
Mit dem gut einprozentigen Rückgang auf zeitweise 16.018 Punkte hat der DAX seinen steilen Aufwärtstrend (blau) verlassen, der am 20. Dezember begann. Zwischen dem Tief vom Mittwoch (16.220) und dem heutigen Hoch (bislang 16.137) hat sich ein kleines Gap gebildet, das wieder geschlossen wird irgendwann.
Rein charttechnisch betrachtet hat der DAX nun Abwärtspotenzial Richtung 15.800 Punkten. In dem Bereich hatte der Leitindex mehrfach gedreht. Zudem verläuft dort aktuell auch der gleitende 50-Tage-Durchschnitt.
Sollte der DAX in den kommenden Tagen oder Wochen diese Unterstützungszone unterschreiten, entstünde weiteres Korrekturpotenzial bis zum GD200, der bei 15.567 DAX-Zählern verläuft.
Mit dem Verlassen des kurzfristigen Aufwärtstrends dürfte der DAX in den kommenden Wochen zwischen dem bisherigen Allzeithoch und der 15.800-Punkte-Marke schwanken. Nach einem Rutsch darunter stände die ansteigende 200-Tage-Linie bei etwa 15.570 zur Disposition. Vom aktuellen DAX-Stand bei 16.075 Punkten ergäbe sich rechnerisch also noch ein technisches Abwärtspotenzial von gut drei Prozent.
Fazit: Für längerfristig orientierte Aktienanleger besteht derzeit kein Handlungsbedarf. Zumal auf niedrigerem Niveau erneut Aktien-Käufe aufkommen dürften, die den DAX stabilisieren. Im eingetrübten Umfeld dürfte Stock-Picking noch wichtiger als bisher werden. DER AKTIONÄR bringt jede Woche die aussichtsreichsten Papiere. Die neue Ausgabe 02/22 können Sie hier herunterladen.