In den letzten Tagen haben viele Investmentbanken ihre Kursziele für den S&P 500 angehoben. Auch bei den Experten von Stifel herrscht Zuversicht, dass die Kurse ihren Aufwärtstrend fortsetzen können. Doch nach dem Motto "die Börse ist keine Einbahnstraße" rechnen die Analysten dann doch irgendwann mit einem Bärenmarkt.
Insbesondere die jüngste Schwäche von Bitcoin könnte laut Stifel-Chefaktienanalyst Barry Bannister auf eine bevorstehende Korrektur bei Aktien hindeuten. Nachdem die Kryptowährung am 14. März mit 73.797,68 Dollar sein Allzeithoch erreichte, fiel der Kurs recht schnell. Bannister erklärte, dass der S&P 500 historisch etwa sechs Monate nach dem Höchststand von Bitcoin stagniert und eine Korrekturphase eintritt.
"Die Schwäche von Bitcoin signalisiert eine bevorstehende Korrektur und Konsolidierungsphase des S&P 500 im Sommer", so Bannister während CNBCs "Closing Bell Overtime". Er prognostiziert einen möglichen Rückgang des S&P 500 auf 4.750 Punkte bis Ende des Sommers. Besonders anfällig seien hochvolatile Tech-Aktien wie Nvidia.
Bannister sieht Bitcoin weniger als "digitales Gold" und mehr als spekulatives Instrument, das durch überschüssige Dollar-Liquidität getrieben wird. Diese Sensibilität gegenüber geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank verstärkte sich 2020, als massive Geldspritzen während der Covid-19-Krise zu einer Korrelation mit dem Nasdaq 100 führten.
Er erwartet zudem eine moderate Stagflation – hohe Inflation, hohe Arbeitslosigkeit und stagnierende Nachfrage – was die finanziellen Bedingungen verschärfen und das hohe KGV des S&P 500 offenlegen könnte. Bannister warnt vor einer möglichen Blase und spekulativen Übertreibungen am Markt, die bis Ende 2024 den S&P 500 auf 6.000 Punkte steigen lassen könnten, gefolgt von einem Rückgang auf etwa 4.800 Punkte bis Anfang 2026.
"Timing ist alles", sagt Bannister. Doch wer langfristig auf Aktien setzt, braucht sich darüber keine Gedanken machen.