Der Bitcoin-Kurs hat in den vergangenen Wochen kräftig angezogen – nicht zuletzt, weil immer mehr große Unternehmen und reiche Privatpersonen die junge Assetklasse für sich entdeckt und großzügig investiert haben. Dieser Sinneswandel geht vor allem auf Kosten von Gold, meinen die Analysten von JPMorgan.
Der Trend raus aus Gold und rein in den Bitcoin lasse sich seit Oktober beobachten und werde sich in Zukunft aufgrund der hohen Nachfrage von institutionellen Investoren sogar noch beschleunigen, schreiben die JPMorgan-Experten in einer aktuellen Studie und warnen: Für die Gold-Bullen könnte das ein Problem werden, selbst wenn sich nur ein kleiner Teil der Investitionssummen in Richtung der Kryptowährung verlagert.
„Struktureller Gegenwind“ für Gold
„Die Akzeptanz gegenüber Bitcoin durch die institutionellen Anleger nimmt gerade erst Fahrt auf, während sie für Gold schon sehr weit fortgeschritten ist“, so die quantitativen Analysten um Nikolaos Panigirtzoglou. Nach ihren Berechnungen stecken derzeit erst 0,18 Prozent des Vermögens von Family Offices der Superreichen in Bitcoin, aber 3,3 Prozent in Gold-ETFs. Doch selbst wenn sich dieses Verhältnis nur minimal ändert, sind dabei gleich riesige Summen in Bewegung.
So habe der Bitcoin Trust des Krypto-Vermögensverwalters Grayscale seit Oktober Mittelzuflüsse von fast zwei Milliarden Dollar verzeichnet, während aus Gold-ETFs rund sieben Milliarden abgeflossen seien. Sollte sich dieser Trend mittel- und langfristig fortsetzen, könnte dies auf Sicht der nächsten Jahre in „strukturellem Gegenwind für den Goldpreis münden“, so die JPMorgan-Analysten.
Kurzfristig könnte der Bitcoin-Kurs durch die jüngste Aufwärtsbewegung etwas übers Ziel hinausgeschossen und der Goldpreis reif für eine technische Gegenbewegung sein, so die Analysten. Auf längere Sicht rechnen sie jedoch mit einer weiteren Verlagerung der großen Investoren hin zu Bitcoin.
Tatsächlich hat der Bitcoin in den letzten Tagen mit einer Konsolidierung auf den bis zu 380-prozentigen Kursanstieg seit dem Krisentief im März reagiert. Kurzfristig scheinen die Bullen die Geduld zu verlieren und das starke Momentum etwas nachzulassen. Doch mit Kursen um 18.000 Dollar bleibt die enorm wichtige 20.000er-Marke in Reichweite. DER AKTIONÄR setzt weiterhin auf einen baldigen Ausbruch und Anschlussgewinne.
Hinweis auf Interessenkonflikt:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.