Die Kurse am Kryptomarkt gehen vor dem Wochenende abermals auf Tauchstation, der Bitcoin fällt dabei zeitweise unter die Marke von 17.000 Dollar zurück. Vorausgegangen war dem neuerlichen Kursrutsch ein Medienbericht, wonach die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars Group die Zusammenarbeit mit Firmen aus der Kryptobranche auf Eis gelegt hat.
Davon betroffen ist allen voran die weltgrößte Kryptobörse Binance, die bislang die Dienste von Mazars in Anspruch genommen hat. „Mazars hat angedeutet, dass sie ihre Arbeit mit allen ihren Krypto-Kunden weltweit vorübergehend pausieren werden“, bestätigte ein Binance-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Dazu zählten neben Binance auch die Handelsplätze Crypto.com und KuCoin.
Die Wirtschaftsprüfer hatten zuletzt sogenannte „Proof of Reserves“ -Berichte für Binance und andere Krypto-Firmen angefertigt. Nach dem FTX-Fiasko sollten diese Untersuchungen belegen, dass die Kundeneinlagen auf diesen Plattformen in voller Höhe vorhanden und sicher verwahrt sind. Eine Maßnahme, um die Nutzer zu beruhigen und die Wogen zu glätten.
Die überraschende Kehrtwende von Mazars und die Tatsache, dass auch die bereits veröffentlichen Prüfberichte nicht mehr abrufbar sind, bewirken nun allerdings das Gegenteil und sorgen im angespannten Marktumfeld für zusätzlichen Verkaufsdruck. Im Krypto-Sektor geht seit dem FTX-Skandal die Angst um, dass auch andere Firmen in Liquiditätsprobleme geraten oder Kundengelder zweckentfremdet haben könnten.
Gegenbewegung bereits wieder beendet
Bislang gibt es dafür keine konkreten Hinweise, doch die Nerven vieler Marktteilnehmer liegen nach der langen Talfahrt der letzten Monate blank. Entsprechend deutlich auch die Kursreaktion auf die vermeintlich unspektakuläre Meldung: Der Bitcoin ist am Freitag zeitweise unter die Marke von 17.000 Dollar gerutscht, während Ethereum und Binance Coin (BNB) mehr als fünf Prozent verloren haben.
Die Kursgewinne vom Wochenanfang, als die US-Inflationsdaten Hoffnungen auf eine nahende Trendwende in der Geldpolitik der Fed genährt hatten, sind damit schon wieder Geschichte. Auf Wochensicht notieren am Freitagnachmittag alle Coins in den Top 10 nach Marktkapitalisierung wieder im Minus.
Die Lage am Kryptomarkt ist nach wie vor angespannt und volatil, das Risiko weiterer Rückschläge entsprechend groß. In diesem Umfeld sollten Marktteilnehmer sehr langfristig agieren oder zunächst an der Seitenlinie abwarten.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.