Die jüngste Erholung am Kryptomarkt legt nach dem US-Zinsentscheid am Mittwochabend erst einmal eine Pause ein. Während der Bitcoin dabei auf 24-Stunden-Sicht ein moderates Minus von rund einem halben Prozent verbucht, sind die Abschläge bei viele Altcoins deutlich größer. Die Seitwärtsbewegung auf niedrigem Niveau setzt sich damit fort.
Der Bitcoin-Kurs ist am Mittwoch kurzzeitig bis auf 18.318,53 Dollar geklettert und hat damit den höchsten Stand seit der überraschenden Insolvenz der Kryptobörse FTX im November markiert. Unterstützung haben dabei die besser als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten am Dienstag und die daraus resultierende Hoffnung auf eine Drosselung des Tempos bei den Zinserhöhungen durch die Fed geliefert.
Zwar hat die US-Notenbank den Leitzins am Mittwochabend tatsächlich „nur“ um 0,5 Prozentpunkte erhöht. Das war am Markt allerdings bereits erwartet worden und konnte zunächst keine neue Euphorie entfachen. Zudem machte Fed-Chef Jerome Powell klar, dass steigende Preise auch weiterhin die größte Gefahr für die US-Wirtschaft darstellen. Das Ende der Zinserhöhungen oder gar eine Trendwende in der Geldpolitik dürften also noch länger auf sich warten lassen.
An den Finanzmärkten kam das nicht gut an. Auch am Kryptomarkt gaben die meisten Coins einen Teil ihrer jüngsten Gewinne wieder ab. Am Donnerstagvormittag notiert der Bitcoin rund 0,5 Prozent tiefer bei rund 17.700 Dollar, während Ethereum mit einem Minus von 2,6 Prozent unter die Marke von 1.300 Dollar zurückfällt. Größter Verlierer in den Top 10 nach Market Cap ist Dogecoin mit minus vier Prozent.
Damit sieht es bei vielen Coins zunächst nach einer Fortsetzung der jüngsten Stabilisierung aus. Diese findet zwar auf niedrigem Niveau statt, ist angesichts der angespannten und unsicheren Lage am Kryptomarkt aber dennoch grundsätzlich positiv zu werten. Denn während immer neue Details zu den – augenscheinlich kriminellen – Machenschaften bei FTX ans Licht kommen, sind die Langfrist-Folgen für den Krypto-Sektor nach wie vor nicht abzusehen. Das Risiko einer Pleitewelle schwelt weiter.
Vor diesem Hintergrund und mangels positiver Kurskatalysatoren sieht DER AKTIONÄR am Kryptomarkt kurz- und mittelfristig allenfalls Potenzial für eine technische Gegenbewegung, nicht aber für eine nachhaltige Erholung. Anleger sollten daher weiterhin entweder sehr langfristig agieren und das Risiko begrenzen oder gleich an der Seitenlinie bleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.