Die New Yorker Börsen zeigen am Freitag ein uneinheitliches Bild. Die Zinssorgen sind wieder zurück auf der Agenda, und dies belastete vor allem die Technologiebranche, weil die Anleger bei diesen wachstumsorientierten Werten für gewöhnlich darauf noch sensibler reagieren. Der Dow Jones schlug sich besser und notiert mit 0,2 Prozent im Plus bei 33.765 Punkten.
Der breit gefasste S&P 500 fiel im Freitagshandel um 0,4 Prozent auf 4.075 Zähler. Der Nasdaq 100 sackte zuletzt um 0,8 Prozent auf 12.336 Zähler ab. Er rutschte damit in der Wochenbilanz knapp ins Minus. Der Optimismus der Investoren sei angesichts der weiter sehr hohen Erzeugerpreise ins Wanken geraten, sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Die Daten vom Vortag hätten gezeigt, dass es außerordentlich schwierig sei, die Wirtschaft zu einer sanften Landung zu bringen. Auf dem Weg dorthin dürfte es zudem wahrscheinlich "viele Turbulenzen" geben.
Hinzu kamen zuletzt noch Aussagen von den Fed-Mitgliedern Loretta Mester und James Bullard. Beide sagten, zur nächsten Zinssitzung werde eine Erhöhung um nochmals 0,50 Prozentpunkte erwogen. Anders als von Anlegern erhofft, würde die Fed ihr Straffungstempo damit wieder erhöhen, nachdem sie im Dezember und im Februar jeweils nur einen Zinsschritt um 0,25 Punkte vorgenommen hatte.
Unter den Einzelwerten gehörten im Dow die Aktien von Coca-Cola und Procter & Gamble jeweils nach Kaufempfehlungen der US-Bank Citigroup mit etwa einem Prozent zu den Gewinnern. Hinten im Leitindex standen die Tech-Vertreter Salesforce und Microsoft mit Einbußen von 2,3 beziehungsweise 1,5 Prozent. Unter Druck standen außerdem Ölwerte wegen des weiter fallenden Ölpreises, wie Chevron mit minus 2,1 Prozent zeigte.
Der Traktorhersteller Deere wusste mit seinen Quartalszahlen zu überzeugen: Der Kurs zog hier um 5,5 Prozent an. Angesichts einer starken Nachfrage nach Landmaschinen hob das Unternehmen sein Jahresziel für den Überschuss an.
Aktien des Sportwettenanbieters Draftkings schnellten um 17 Prozent nach oben. Die Zahlen zum vierten Quartal übertrafen nicht nur die Geschäftsziele, sondern auch die Erwartungen. Positiv hinzu kam ein deutlich verbesserter operativer Ausblick. 2024 sieht sich das Unternehmen in der Gewinnzone.
Ein schwacher Vertreter waren die Anteile von Moderna, die um fast sechs Prozent nachgaben. Von dem Impfstoffhersteller kamen gemischte Studiendaten zu einem Grippe-Impfstoffkandidat. Laut der Goldman Sachs-Analystin Salveen Richter wirft dies Fragen hinsichtlich des weiteren Zulassungsprozesses auf.
Tesla trotzten mit plus 0,3 Prozent der Meldung, dass in den USA 360 000 Fahrzeuge zur Sicherheit ein Software-Update brauchen. Wie vom Elektroautobauer vermeldet, kann die Aktualisierung der Fahrassistenz-Software online vollzogen werden.