Die einstigen Gewinner der Trump-Ära stehen am Abgrund: Small-Cap-Aktien sind offiziell im Bärenmarkt angekommen. Die verschärfte Handelspolitik der US-Regierung und wirtschaftliche Unsicherheiten setzen den kleineren Unternehmen besonders zu.
Small-Cap-Aktien, einst Profiteure von Donald Trumps Wirtschaftspolitik, haben den Bärenmarkt erreicht. Nach neuen Zollmaßnahmen der US-Regierung fiel der Russell-2000-Index am Donnerstag um mehr als fünf Prozent und hat seit seinem Höchststand im November 21 Prozent verloren. An der Wall Street gilt ein Rückgang von 20 Prozent als Bärenmarkt.
Auch der S&P 500 und der Nasdaq Composite befinden sich im Korrekturbereich. Small Caps stehen besonders unter Druck, weil sich die Wirtschaft abschwächt und sie hohe Zinskosten tragen. Unternehmen wie Victoria’s Secret und Urban Outfitters leiden zudem stark unter steigenden Importkosten durch Zölle.
Nach Trumps Wahl 2016 stiegen Small Caps stark – Investoren setzten auf Deregulierung und Steuererleichterungen. Doch die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit und die Zollbelastungen lassen diesen Vorteil schwinden. JPMorgan warnt, dass die USA in eine Rezession abrutschen könnten.
Sollte die US-Notenbank die Zinsen senken, könnten Small Caps profitieren. Laut dem CME FedWatch Tool erwarten Händler vier Zinssenkungen bis Ende 2025. „Wenn die Wirtschaft schwächer wird, kommt Unterstützung von der Fed – das hilft Small Caps“, meint Analyst Steven DeSanctis im Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC. Er verweist zudem darauf, dass Small Caps in einem durchschnittlichen Bärenmarkt rund 26 Prozent verloren haben. Dieser Zahl nähert sich der Russell 2000 mittlerweile.
Während Small Caps stark gefallen sind, bleiben Large Caps stabiler. Allerdings gibt es auch bei den Blue Chips heute teils massive Abverkäufe. Die kommenden Monate dürften speziell bei US-Aktien und noch mehr bei US-Nebenwerten volatil bleiben.