Silber war einer der großen Verlierer in den vergangenen Tagen. Lag der Silberpreis am 1 April noch bei knapp über 34 Dollar je Unze, ging es am Freitag unter die 29 Dollar Marke. Doch mittlerweile erholt sich Silber wieder, notiert wieder über 30 Dollar – wenn auch nur knapp. Ist das bereits die Trendwende?
Silber geriet in Sippenhaft mit anderen Industriemetallen. Rund die Hälfte der Nachfrage stammt seitens der Industrie. Der Markt spielt aktuell eine globale Rezession, das würde auch die Nachfrage nach Industriemetallen einbrechen lassen. Wie stark sich das auf die Nachfrage auf Silber auswirken würde, steht freilich in den Sternen. Aktuell rechnet der Markt mit einem Nachfragewachstum seitens der Industrie nach Silber im laufenden Jahr von rund drei Prozent. Vor allem die Photovoltaikindustrie sorgt für eine steigende Nachfrage.
Rechtfertigt ein möglicher Einbruch der Industrienachfrage einen solchen Kursrutsch bei Silber? Tatsächlich ist die Industrienachfrage relativ träge. Sollte im laufenden Jahr kein Wachstum generiert werden, könnte dies leicht durch die Investmentnachfrage aufgefangen werden. Das wäre dann der Fall, wenn Anleger Silber als günstige Alternative zu Gold betrachten würde. So verdoppelte sich der Silberpreis nach der Coronakrise binnen weniger Monate – das lag sicher nicht an einer florierenden Wirtschaft einer im Lockdown befindlichen Weltwirtschaft.
Aktuell ist der Anstieg bei Silber als technische Gegenbewegung zu sehen. Der MACD zeigte eine extrem überverkaufte Situation an. Das eine erste Reaktion relativ deutlich ausfallen würde, ist angesichts dieser technischen Situation verständlich. Interessant wird die Marke von 30,98 Dollar je Unze. Das Tief von Ende Februar markierte den Beginn des Aufwärtstrends Richtung 34,50 Dollar. Sollten die Silberbullen diese Marke zurückerobern, hellt sich das Chartbild auf. Aktuell ist es aber vor allem eine technische Gegenbewegung auf die deutlichen Verluste der vergangenen vier Handelstage.